Gemeinderat: Kommune schließt Konzessionsvertrag mit dem Unternehmen EGT Energie Triberg ab

Gutach will seinen Einwohnern so weit wie möglich Erdgas anbieten. Bei seiner Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig für den Abschluss eines Konzessionsvertrags und einer Kostenvereinbarung mit dem Unternehmen EGT Energie Triberg votiert.

Gutach. Die Abstimmung betraf eine Erdgas-Konzession: Die Gemeinde hatte zuvor im Bundesanzeiger die Vergabe einer Konzession beworben, woraufhin die EGT als einziges Unternehmen Interesse bekundete. Das Ziel: Die Gemeinde Gutach möchte durch das Bereitstellen und den Betrieb eines Gasversorgungsnetzes unter Nutzung gemeindeeigener Grundstücke "eine möglichst sichere, preisgünstige verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Einwohner und Gewerbetreibenden" gewährleisten, heißt es in der Sitzungsunterlage. Das Angebot: Die Triberger Firma wird in den kommenden Jahren Gutach mit Erdgas erschließen und Leitungen verlegen. Gleichzeitig bietet die EGT an, anstelle eines einfachen Gasrohrs ein sogenanntes Kombinationsrohr als Hausanschlussleitung zu verwenden, das zukünftig auch mit Glasfaser versehen werden kann. Mit Glasfaserleitungen versprechen Telekommunikationsunternehmen – im Gegensatz zu den alten Kupferleitungen – schnelleres Internet mit gleichen Geschwindigkeiten von Download und Upload.

Das Projekt: Erik Hugel, Geschäftsführer der EGT Energie aus Triberg, stellte dem Gremium das "Gas-und-Glas"-Projekt vor. "Das Geniale an dem Konzept ist, dass das Erdgasrohr ein Kombinationsrohr ist", erklärte Hugel. Die EGT werde bei den Tiefbauarbeiten Leerrohre verlegen, die von der Hauptstrecke bis in jedes Haus verlaufen – unabhängig davon, ob die Eigentümer Erdgas sofort nutzen oder erst später. Der Breitbandausbau: Dieses Leerrohr könnte gleichzeitig für den Breitbandausbau genutzt werden: Wenn die Gemeinde in Zukunft entscheidet, das jeweilige Wohngebiet mit Glasfaser-Leitungen zu versorgen, kann das ausführende Telekommunikationsunternehmen das bereits vorhandene Leerrohr nutzen, da teilweise Erdgas- und Glasfaserleitung an einem gemeinsamen Rohr verlaufen. Die Hauseigentümer: "Was ist mit den Eigentümern, die kein Erdgas beziehen, aber Breitband möchten?", fragte Ratsherr Rolf Schondelmaier (CDU). Hugel erklärte: "Der Erdgasanschluss wird von uns verlegt, muss aber nicht sofort genutzt werden. Diejenigen, die einen Glasfaseranschluss möchten, sind also nicht verpflichtet, gleichzeitig Erdgas zu beziehen." Die Erschließung: Auf Nachfrage von Karl-Heinz Wöhrle (FDP), wie weit die Erschließung bei einer Streu-Gemeinde wie Gutach möglich ist, erläuterte der EGT-Geschäftsführer, dass das Energieunternehmen voraussichtlich von zweiten Seiten aus erschließen möchte. In Hornberg sei die EGT bereits mit Erdgas-Leitungen vertreten, sodass unter anderem ein Lückenschluss von Süden her möglich ist. "Wir werden aber nicht überall Gasrohre verlegen können. Als Unternehmen müssen wir auch wirtschaftlich denken", sagte Hugel. Eine hundertprozentige Erschließung sei nicht möglich. Die Kosten: Die EGT trägt die gesamten Kosten der Gas-Erschließung. Die Kosten für einen Gasanschluss von der Straße bis zur Grundstücksgrenze werden dem Hausbesitzer angeboten. Dieser bekommt für einen Kostenaufschlag von 150 Euro pro Hausanschluss eine Leerrohr-Verbindung für Glasfaser. Die Gemeinde beziehungsweise der Zweckverband tragen die Kosten für die Verlegung der sogenannten Multi-Pipes entlang der Gas-Hauptleitung in den Straßen. Die EGT verbindet das Leerröhrchen der Häuser mit dem Multi-Pipe der Straße. Das entstehende Leerrohr-System befindet sich dann im Eigentum der Gemeinde beziehungsweise dem Zweckverband, berichtet Hugel auf Anfrage unserer Zeitung.