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Sport: Frieder Blum hört als Trainer des Radsportverein Gutach auf / Rücktritt trifft den Verein überraschend

Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen: Frieder Blum beendete im Dezember sein ehrenamtliches Engagement als Trainer im Radsportverein (RSV) Solidarität Gutach.

Gutach. Erst im November erhielt Blum den Ehrenamtspreis der Sparkasse Haslach-Zell. Wenige Tage später holte das RSV-Duo Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth, die der Gutacher über viele Jahre trainierte, die Vize-Weltmeisterschaft im Zweier-Kunstradfahren. Als Trainer führte Blum einige junge Sportler zu nationalen und internationalen Erfolgen. Vor rund vier Wochen teilte der 53-Jährige dem RSV mit, dass er nun als Trainer aufhört.

Dass Blum, der sich seit 46 Jahren im RSV engagiert, nun seine Trainerkarriere in Gutach mit sofortiger Wirkung beendete, kam für den Radsportverein überraschend. Blum selber spricht von einem "großen Schritt", der nicht spontan kam, sondern wohlüberlegt gewesen sei, berichtet er im Gespräch mit dem Schwabo. Die Kameradschaft im RSV und das gute Verhältnis zu seinen Sportlern haben seinen Entschluss jedoch nicht leicht gemacht.

Nach mehr als vier Jahrzehnten RSV, zahlreichen Trainingseinheiten, Wettkämpfen und Wochenendterminen möchte er sich nun verstärkt seinem Privatleben widmen und mehr Zeit mit seiner Frau verbringen. "Vielleicht verreisen wir jetzt auch öfters", sagt Blum.

Wenn er vom Radsportverein spricht, betont der Gutacher vor allem das familiäre Miteinander: "Man hat sich immer gut aufgehoben gefühlt." Als Trainer führte er einige Schützlinge zu großen Erfolgen: Ob es für ihn ein besonderes Ereignis gab? "Das sind viele Dinge, an die ich mich gerne erinnere", sagt Blum. Und dazu zählen eben nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die Aktivitäten außerhalb der Sporthalle.

Dem Kunstradsport bleibt Blum als Bundestrainer für den Zweier-Kader im Sportverband RKB "Solidarität" Deutschland erhalten. Die Tätigkeit umfasse nur fünf Wochenenden im Jahr, so Blum.

Im Gutacher Radsportverein hinterlässt er nun eine große Lücke. "Frieder Blum war viele Jahre intensiv als Trainer für den RSV im Einsatz. Seine fachliche Kompetenz und seine sportlichen Ergebnisse als Trainer, seine Tätigkeiten sowie Ideen für den Verein waren herausragend", würdigt der RSV-Vorsitzende Martin Geiler auf Anfrage des Schwabo Blum. "Die erreichten Erfolge der vergangenen Jahre auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene sind die Ergebnisse des gesamten Trainer- und Übungsleiter-Teams und natürlich der begabten Sportlern. Daran hatte Blum jedoch einen großen Anteil", sagt Geiler.

Seinen Rücktritt als Trainer habe Blum dem Vorstand, den Übungsleitern und dem Sportlern sehr spontan mitgeteilt. Der Entschluss sei somit für alle "sehr überraschend" gekommen, zumal Blum die Einstellung seiner Trainertätigkeit für den Radsportverein mit sofortiger Wirkung ankündigte. Das Vorstands-Team und die Übungsleiter hätten sich, so der Vorsitzende, gewünscht, "dass ein begleitender Erfahrungsaustausch über die kommenden Monate" möglich gewesen wäre.

Blums Rücktritt ist beim RSV nicht der einzige: Übungsleiterin Gerlinde Herzogenrath-Brohammer hatte laut Geiler bereits vor längerer Zeit angekündigt, im neuen Jahr aus Altersgründen aufzuhören. "Den aktuellen Trainings- und Sportbetrieb können wir zur Zeit durch zusätzliches Engagement unseres Teams, der Mithilfe von Eltern sowie durch Unterstützung von externen Trainern noch aufrecht halten", teilt Geiler mit. Für die vielen erfolgreichen Augenblicke der vergangenen Jahre möchte sich der Vorsitzende bei beiden Trainern bedanken.

Frieder Blum war jahrelang der sportliche Leiter des RSV Gutach und stand bis 2016 an der Spitze des Vereins. Als Trainer blickt er auf 34 Teilnahmen seiner Schützlinge bei Deutschen Meisterschaften zurück. Seit 2016 ist Blum Bundes-Kadertrainer im Zweier-Kunstradfahren der "Solidarität". Die Gemeinde Gutach zeichnete ihn mit der Bürger-Ehrenmedaille aus. Im vergangenen November erhielt er den Ehrenamtspreis der Sparkasse Haslach-Zell.