Die Dachsanierung des Feuerwehrgerätehauses stellt einen weiteren großen Posten dar. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium berät Haushaltsplan für 2021 vor / Gutach greift tief in die Rücklagen

Ein tiefer Griff in die Rücklagenmittel soll die Finanzlücke des Gutacher Haushaltes ausgleichen. Das zeichnete sich bei den Vorberatungen über den Entwurf der Haushaltssatzung am Dienstagabend ab. Eine Neuverschuldung soll es nicht geben.

Gutach. Kämmerer Thomas Blum erläuterte in der Sitzung das Planwerk. "Der vorläufige Ergebnishaushalt 2021 weist im Saldo einen Fehlbetrag in Höhe von 626 745 Euro aus", stellte Blum fest. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Defizit zwar etwas reduziert worden, doch Steuereinnahmen und Zuweisungen werden laut dem Kämmerer noch nicht die Ansätze früherer Jahre erreichen.

Der vorläufige Gesamtfinanzhaushalt weist laut Blum einen Finanzmittelbedarf von rund 1,2 Millionen Euro aus. Maßgebend hierfür sei zum einen die Tatsache, dass der Ergebnishaushalt keine freien Mittel erwirtschaften kann. "Zum anderen sind für Investitionen Mittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingeplant, was für unsere Gemeindegröße eine sehr beachtliche Investitionstätigkeit darstellt", erklärte Blum. Die Schwerpunkte setzen seiner Aussage nach mit rund 900 000 Euro die Erweiterung des Kindergartens, die Straßenbau-Anbindung Sulzbach-Grub und DSL-Ausbau.

Beachtliche Investitionstätigkeit

Die Dachsanierung des Feuerwehrgerätehauses stellt mit kalkulierten 142 000 Euro einen weiteren großen Posten dar. In dem Zusammenhang regte Gemeinderat Werner Heidig (CDU) an, die Möglichkeit der Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach abzuklären. Bürgermeister Siegfried Eckert bezweifelte dies aufgrund der gegebenen Baulichkeit, doch könne dies durch eine Berechnung der Statik überprüft werden.

Die von Blum angeführten Aufwendungen in Höhe von 12 000 Euro für die Bepflanzung am Kriegerdenkmal werden auf ein Minimum reduziert. Mit Einbeziehung der Pläne von Investor Wolfgang Scheidtweiler bezüglich des dortigen Gasthofs Linde soll die Entwicklung eines Gesamtkonzepts über die Gestaltung des Areals abgewartet werden. Gemeinderat Mike Lauble (CDU) empfahl, darüber hinaus die Verkehrssituation des Ramsbachwegs in den Blick zu nehmen. "Wir sollten uns jetzt schon Gedanken machen, wie die Verkehrssituation auch im Hinblick der kommenden Neubauten auf lange Sicht verbessert werden kann", so Lauble. Der Straßenverkehr um die "Linde" herum sei ein Dauerthema, wie der Bürgermeister anmerkte. Eckert schlug eine Verkehrsschau vor und eine Orientierung an den sich daraus ergebenden Empfehlungen der Polizei.

Die bei der Bepflanzung des Kriegerdenkmals eingesparten 10 000 Euro sollen für die Beleuchtung des Ramsbachwegs verwendet werden. Gemeinderat Florian Oßwald (SPD) hatte die mangelnde Ausleuchtung einiger Bereiche zur Diskussion gestellt. Weiterhin investiert werden soll in die örtlichen Quellfassungen "Huberfelsen" und im Gemeindewald.

"Hinsichtlich der Wasserversorgung kommt investiv einiges auf uns zu", kommentierte Eckert die vom Kämmerer angeführten Aufwendungen für den Wasserbezug von der Kleinen Kinzig. Die Kosten mussten laut Blum nach oben korrigiert werden. "Unsere Quellen schütten nicht mehr so gut aufgrund der trockenen Sommer, manche sind eingewachsen", erläuterte der Kämmerer. Auch stehe die Sanierung des Hochbehälters an, die jedoch für das Jahr 2022 anvisiert wird.

In der nächsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 20. Januar, werden Förster Max Lücking und Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft die Planung für die Forstwirtschaft vorstellen. Im Vorentwurf des Haushaltsplans sind Holzverkaufserlöse in Höhe von 30 330 Euro angesetzt.