Beate Axmann, Wendelinus Wurth, Jean-Pilippe Naudet, Dorota Petrov, Martina Dieterle und Willy Heine habe einen einblick in die neue ausstellung im Hasemann-Liebich-Museum gegeben.Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Künstler der Gutacher Malerkolonie stellen ihre Werke zum Thema "Übersinnlich" aus

"Über.Sinnlich": Das ist das Thema auf das sich die Künstler der Gutacher Malerkolonie für ihre Herbst-Ausstellung im Hasemann-Liebich-Museum geeinigt haben. Am Dienstag haben sie schon vor der Eröffnung einen Einblick gewährt.

Gutach. Das Thema der Ausstellung legen die Künstler im Vorfeld fest: Jeder bringt seine Vorschläge ein, meistens sind es fünf bis sechs.

Ein halbes Jahr Vorbereitungszeit

Nachdem sie sich auf das Thema geeinigt haben, haben Beate Axmann, Martina Dieterle, Willy Heine, Dorota Petrov und Wendelinus Wurth ein halbes oder ein Vierteljahr Zeit, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und umzusetzen, erklären sie. Jeder arbeitet für sich, verwendet seine bevorzugten Materialien, hat seinen eigenen Stil. Daraus ergeben sich unterschiedliche Werke, die alle dem einen Thema zugeordnet sind.

Beim monatlichen Stammtisch geben sie sich gegenseitig Impulse. Sie malen auf Holz oder Leinwand, mit Öl oder Acryl, schaffen Skulpturen oder Installationen und fotografieren.

So hat Beate Axmann zu dem aktuellen Thema eine achtteilige, kleinformatige Serie von Holztafelbildern geschaffen, in Schwarz und Weiß gehalten, mit ganz wenig Farbe ergänzt. "Ich wollte eine sphärische Atmosphäre schaffen – nicht Greifbares", beschreibt sie ihre Absicht.

Dorota Petrov möchte im Betrachter folgenden Gedanken auslösen: "Was erfasse ich nicht mit meinen Sinnen?" Ein wichtiges Thema ist für sie die Vergänglichkeit.

Als die realistischste Malerin der Gruppe beschreibt sich Martina Dieterle. Sie habe ein großes Interesse an Mensch und Natur. Sie hat beobachtet, wie ihr Enkelkind die Welt mit allen Sinnen entdeckt und wollte im Gegensatz dazu für sich erfahren, was übersinnlich ist. Mit ihrem Bild eines Embryos stellt sie die Frage: "Was ist das für ein geistiges Wesen, das da entsteht?".

Materialien und Ansätze sind unterschiedlich

Willy Heine ist lange auf der Suche gewesen, er habe probiert, in die "abstrakte Phase zu kommen", erklärt er. Dazu sei ein unglaublicher Denkprozess nötig. Er hat eine kleine sechsteilige Serie zum Thema "Übersinnlich" mit fünf sehr ähnlichen Motiven geschaffen. Das sechste mit dem Titel "Corona" fällt quasi aus der Reihe. Dadurch, dass er runde Formen gewählt hat, betont Heine die Globalität des Virus.

Wendelinus Wurth geht es um die menschliche Einbildung und Vorstellungskraft. Die Objekte seiner Naturfotografien wandeln sich im Kopf des Betrachters in etwas anderes, so wandelt sich beispielsweise die Maserung einer Rinde im Kopf des Betrachters in das Bild einer Schnecke.

Zur aktuellen Gutacher Malerkolonie gehören sieben Künstler, Werner Luft stellt dieses Mal nicht mit aus. Mittlerweile habe die Ausstellung im Herbst schon Tradition, erklärt Jean-Philippe Naudet, Vorsitzender des Kunstvereins Hasemann-Liebich. Für ihn ist es immer wieder interessant die Entwicklung der Künstler zu sehen.

Die Herbstausstellung der heutigen Malerkolonie "Über.Sinnlich" ist von Sonntag, 20. September, bis Sonntag, 25. Oktober, im Kunstmuseum Hasemann-Liebich, Kirchstraße 4 in Gutach zu sehen. Die Öffnungszeiten sind samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen und Programm gibt es unter www.kunstmuseum-hasemann-liebich.de. Die Besucherzahl ist aufgrund der Hygienebestimmungen auf jeweils zwölf begrenzt.