Am Tag der Deutschen Einheit spricht Ute Scherb über die Rolle von Frauen und Denkmälern in der Vergangenheit. Auch das trauernde Trachtenmädchen aus Gutach wird dabei genauer betrachtet. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: "Auf den Sockel gebracht"

Gutach. "Auf den Sockel gebracht" lautet der Titel der Heuboden-Akademie am Donnerstag, 3. Oktober, im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach. Zum Tag der deutschen Einheit bringt die Historikerin Ute Scherb um 11 Uhr einen ganz besonderen Beitrag zur deutschen Geschichte nach Gutach. Die Leiterin des Museums und Archivs der Stadt Kehl widmet sich den Frauen, denen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Denkmäler errichtet wurden.

Neben der Vorstellung und Würdigung herausragender Frauengestalten, ist die Frage vor allem, wie und gegen welche Widerstände es Frauen auf den Sockel der Bewunderung geschafft haben. Während Männer meist als Eroberer und Helden in Stein und Bronze dargestellt wurden, standen Frauenfiguren viel mehr für Ideen und Ideale. In vollkommener Anonymität steht schließlich die Gutacher Trauernde als Stellvertreterin für eine Frauengeneration, die nach dem Krieg alleine blieb, weil die Väter, Ehemänner und Söhne von den Schlachtfeldern nicht mehr nach Hause kamen. Frauen, so lautet der Leitfaden durch den reich bebilderten Überblick, bekommen das Denkmal, das sie verdienen.

Selbst eine Figur herstellen können die jungen Museumsbesucher im Rahmen der offenen Werkstatt für Familien. Unter dem Motto "Ton in Ton" formen die Kinder von 11 bis 16 Uhr ihr eigenes kleines Denkmal.