Das Gasthaus Krone in Gutach schließt ab März nur vorübergehend. Die Eheleute Lackner führen bereits Gespräche mit künftigen Pächtern. Foto: Schwarzwälder Bote

Ruhestand: Für die Wirtsleute beginnt das Rentnerdasein / Gastwirtschaft soll zügig verpachtet werden

Seit mehr als 35 Jahren betreiben Stefan Lackner und seine Frau Elfriede schon das Gasthaus "Krone" in der Ortsmitte von Gutach. Ende des Monats treten sie gemeinsam den Ruhestand an. Die Gastwirtschaft aber soll der Stadt erhalten bleiben.

Gutach. Das Traditionsgasthaus "Krone" wird Ende Februar geschlossen. Die Wirtsleute gehen dann gemeinsam in den verdienten Ruhestand. Die Gastwirtschaft soll aber nur kurz geschlossen bleiben: In wenigen Wochen bereits wollen Stefan und Elfriede Lackner einen Pächter als Nachfolger gefunden haben.

Seit 1982 haben beide das die "Krone" mit Gasthaus und Fremdenzimmern geführt. Nach Gutach kamen sie aus Lahr, wo sie bereits die Mutter von Elfriede Lackner in ihrer Gastwirtschaft unterstützt hat ten. Kennengelernt haben sich die beiden Anfang der 70er-Jahre im bayrischen Freilassing. Damals begleitete Stefan seine Elfriede nach Lahr und Anfang der 80er-Jahre weiter nach Gutach.

Von Anfang an boten sie dort gutbürgerliche Küche an, obwohl beide keine gastronomische Ausbildung haben. "In der ersten Zeit haben wir einen Koch beschäftigt, aber dessen Gehalt konnten wir uns auf Dauer nicht leisten". Sie habe das Kochen bei ihrer Mutter gelernt, sagt die Wirtin. Allen Gästen habe es immer geschmeckt. Der Erfolg gibt ihr darin recht.

Nicht wirtschaftliche, sondern gesundheitliche Gründe führen jetzt dazu, dass sie sich mehr Freizeit gönnen wollen. Auf die Frage, ob ihnen denn im Ruhestand nicht vielleicht langweilig werde, winken beiden lachend ab: "Wir haben immer irgendetwas zu tun." Gemeinsam mit der Mutter der Wirtin bewohnen sie weiterhin eines der oberen Stockwerke im Gebäude.

Lothar sorgt für ein unvergessliches Erlebnis

Auf die Frage, was ihnen aus der langen Zeit besonders im Gedächtnis geblieben sei, fällt ihnen Lothar ein: Gemeint ist das heftige Orkantief, das am 26. Dezember 1999 über den Schwarzwald hinwegzog. Damals sei der Strom ausgefallen und man habe mit den Mittagsgästen im voll besetzten Restaurant nahezu im Dunkeln gesessen. "Zum Glück haben wir einen Gasherd in der Küche und ausgeleuchtet haben wir mit Kerzen", sagt die Wirtin. Die meisten Gerichte konnten zubereitet werden und die Leute seien zufrieden gewesen mit dem, was man ihnen vorgesetzt hat. "Auch den Gästen haben wir Kerzen auf die Tische gestellt", ergänzt der Wirt, "und als der Strom wieder da war, wurden wir gefragt, ob man den nicht wieder ausschalten könne".

Eine Gaststätte zur "Krone" stand seit 1762 an der anderen Seite der Kirchstraße, Ecke Hauptstraße, auf dem heutigen Parkplatz in der Dorfmitte. Das Gebäude mit dem heutigen Gasthof Krone ist in den Jahren 1840/41 als Hammerschmiede erbaut worden. Die Wirtsleute waren seither Friedrich Götz (1843– 1893), Hermann Götz (1875– 1938), Hermann und Marie Götz (1938–1964), Jakob und Helmut Moser (1964–1982), Anna Wolf sowie Stefan und Elfriede Lackner (von 1982– 2017). Die neuen Pächter stehen noch nicht fest.