Auch die Elzwiesen sollen Teil des "Grünen Bandes" werden. Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet ist Brutgebiet für gefährdete Vogelarten sowie Rast- und Nahrungsgebiet für Zugvögel. Foto: Mutz

Mit dem "Grünen Band" wollen Ringsheim und Rust einer nachhaltigen Entwicklung in allen Lebensbereichen mehr Beachtung schenken. Das Motto "Aue am Rhein trifft Rebe am Kaiserberg" umreißt das fachliche und räumliche Ziel des Projekts.

. Wie ein grünes Band soll sich das geplante Klima- und Umweltschutzpaket über beide Gemeinden Rust und Ringsheim legen. In der vergangenen Sitzung des Zweckverbandes ZVT in Ringsheim wurde das ambitionierte Projekt von den beiden Bürgermeistern Kai-Achim Klare (Rust), Pascal Weber (Ringsheim) sowie von Alexander Schindler, Leiter des Naturzentrums in Rust, in seinen Grundzügen vorgestellt. Aus zunächst guten Ideen sollen bald konkrete Taten folgen, wurde bekundet.

Auch Tourismus soll mitbetrachtet werden

Eine nachhaltige ökonomische und ökologische Entwicklung, die natürliche Ressourcen schont, erfordere eine gemeinsame Anstrengung und sei Grundlage für ein gerechteres Zusammenleben, so das Vorwort zum Entwurf. Der expandierende Tourismus wird auch Teil der Bewertung sein. Das grüne Band verbinde nicht nur die Aue am Rhein und die Rebe am Kaiserberg, sondern fordere auch die Gemeinden, wenn es um Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz gehe. Deshalb sei es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger, sowie den Landschaftserhaltungsverband mit einzubinden.

Die schützenswerten ökologisch hochwertigen Gebiete sind rund um beide Gemeinden verteilt, wie der Entwurf des Projektes zeigt. Das gilt auch für das Naturschutzgebiet Taubergießen mit seinen Bannwäldern und Magerrasen, wo 23 seltene Orchideenarten blühen. Im Osten ist es der Kaiserberg mit den Reben, Streuobstwiesen und Biotopen sowie den Orchideen auf dem renaturierten Gelände des Kahlenbergs. Im Süden liegt das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Elzwiesen, ein Brutgebiet vieler Vogelarten. Letztlich sind es zwei kleine Waldgebiete auf beiden Gemarkungen, die Schutz- und Erholungsraum für Mensch und Tier bieten. Eine Gesamtbetrachtung des Raumes sei erforderlich, um Lücken zu vermeiden, machte Schindler auf der ZVT-Sitzung deutlich.

Eine ökologische Arbeitsgruppe wurde bereits zum Bau des Wasserparks mit der Zielrichtung eingesetzt, Eingriffe in die Landschaft durch eine Biotopvernetzung auszugleichen. Das Ziel und die Aufgabe des neuen "Grünen Bandes" sei, Ökonomie und Ökologie Raum zu geben. Eine komplexe Aufgabe für zwei Gemeinden mit unterschiedlichen Strukturen. Sieben Themen sollen dabei lokal betrachtet werden: Wirtschaft und Umwelt; Umweltplanung, ökologische Bauleitplanung und Energie Naturschutz; Wald- und Landwirtschaft, öffentliches Grün; Gewässer, Wasser und Abwasser, Abfall und Altlasten; Verkehr, Tourismus; Bürgerbeteiligung und soziale Gerechtigkeit.