Vor allem Familien besuchten die Grube Wenzel und gingen hinab in den Stollen unter Tage. Foto: Haas

Auf den offiziellen Neustart bei den "Grubenfahrten" in das Besucherbergwerk Wenzel im Frohnbach hatte sich auch die Gemeinde nach der Winter- und Coronapause vorbereitet. Das erweiterte Parkplatzangebot hat sich dabei bewährt.

Oberwolfach. Es befindet sich ober- und unterhalb des Besuchergebäudes direkt am kurvigen Frohnbachsträßlein. Der deutliche Hinweis beim Abzweig von der Landstraße am Lindenplatz unmittelbar neben der Dorfkirche sorgte dafür, dass die Besucher ohne Probleme ihr sonntägliches Ausflugsziel erreichten.

Der Spielplatz lockt viele Kinder an

Insbesondere junge Familien waren es, die laut den Autokennzeichen RW, VS, BL, RA, EM, FR und KA auch über den Ortenaukreis hinaus den Weg ins Oberwolfacher Seitental fanden. Manche der Eltern mussten nach dem Grubenbesuch noch einige Zeit im Frohnbach ausharren, weil der mit unterschiedlichen Geräten bestückte Spielplatz die Kinder nicht mehr losließ, obwohl Ziegen und Schafe noch bis Ostern im Winterquartier ausharren müssen.

Verlockend erwies sich auch – wie auf allen Oberwolfacher Kinderspielplätzen – die reichhaltig mit Spielzeugen gefüllte "Sandelkiste".

Bürgermeister Matthias Bauernfeind begrüßte die ersten Gäste persönlich. Mit ihm waren auch Andrea und Alexander Schillinger gekommen, um in schmucker Fürstenberger Tracht einen appetitlichen Speckbrothappen und ein "Grubewässerle" zu kredenzen. Beim Kaffee im beheizten Warteraum des Kiosks konnte man sich ebenfalls warm halten.

Außerdem war es in der Grube selbst mit fast immer gleicher Temperatur knapp über zehn Grad relativ angenehm im Vergleich zur Außentemperatur bei sanftem Schneegrieseln.

Ein Grubenführer ist neu hinzugekommen

Gut vorbereitet stand auch eine Mannschaft versierter Grubenführer mit Edmund Asmuss, Alfred Droll und dem neu hinzu gekommenen Simon Lienhart parat, um die Besucher durch das für den Gast geradezu als verwirrendes Labyrinth empfundene Höhlensystem im Berginneren zu geleiten. Wer besonders wissensdurstig und auch ein wenig mutiger war, konnte mit spektakulärem "Tiefgang" und die auf halbem Weg einen mächtigen Hohlraum präsentierende Erlebnistour buchen.

Nachdem die Besucher mit Schutzkleidung, Helm und Bergmannslampe ausgestattet waren, gab es am Eingang grundsätzliche Informationen zum Bergbau im Schwarzwald und den unterwegs zu entdeckenden Spuren von Erzen und Mineralien. Staunen schon am Eingang bei der Erfahrung, warum der im Berg durchgängig in unterschiedlich breiten Bändern erkennbare Baryt auch Schwerspat genannt wird.

Mit einem herzhaften "Glück auf" wurde in den Berg "eingefahren". Geschickt wurden die Besucher an der Statuette der heiligen Barbara vorbei mal bergab in die Tiefe oder auch in den Nord- oder Südbereich geleitet, um reibungslos aneinander vorbei zu kommen.

Einblick in das Leben der Bergleute

Neben den sehr anschaulich präsentierten mühseligen Bergbauarbeiten werden an Zwischenstationen immer wieder bestimmte Besonderheiten wie die Methoden des Vermessens, des Abbaus, des Transports, der Ausleuchtung oder der Weiterverarbeitung anschaulich beschrieben. Auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Sohlen kann man erkunden. Ebenso erfährt man Wissenswertes über das Leben und den Verdienst einstiger Bergleute, ihre Ausrüstung und ihr einstiges Lebensumfeld.

Auch die Kinder kamen am Eröffnungstag nicht zu kurz. Wo immer es etwas kindgerecht zu präsentieren oder zu erproben gab, ob beim Transport mit der Schubkarre oder mit der nachgebauten Haspel und auch mit dem jaulenden "Hund" war auch viel Spannendes und zugleich etwas Action für die Kleinsten geboten.

Beeindruckt kehrten die Erwachsenen zum Stiefelwaschen zurück, während die Kinder nicht ohne Stolz einige ergatterte vermeintliche "Silberstücke" gleichsam als Trophäe oder auch als Talisman mit nach Hause nahmen.

Die Führungen in der Grube

Täglich drei Führungen ab 11, 13 und 15 Uhr – außer Montag (in den Schulferien allerdings auch dan) – möglichst mit vorheriger telefonischer Anmeldung, vor allem zur rund dreistündigen Erlebnisführung für besonders Bergbauinteressierte! Ausführliche Infos gibt’s auch über den Flyer unter www.oberwolfach.de