Rund 150 Aussteller boten beim Ettenheimer Künstler- und Naturparkmarkt ihre Waren an. Foto: Decoux

Besser hätte das Sommerwetter beim Künstler- und Naturparkmarkt nicht sein können: Bei 23 Grad schlenderten am Sonntag mehrere tausend Besucher durch Ettenheims autofreie Altstadt und sahen sich die Waren von 150 Ausstellern an.

Ettenheim - Für den Künstler- und Naturparkmarkt hatte Ettenheim seine Altstadt für den Verkehr gesperrt. Beim Unteren Tor am Marienplatz bot etwa die Nähgruppe der katholischen Pfarrgemeinde Schürzen, Stoffherzen und Türstopper zugunsten der Ettenheimer Flüchtlingshilfe an. Ansonsten waren in diesem Bereich etwa Nougat-Waren, Bollenhut-Deckel für Gläser, Plüschtiere, T-Shirts, Kräuter-Schutzbüschel oder handgefertigte Korbwaren zu finden.

Von Seife über Äpfel bis zu hin zur Keramik

In der Rohan- und dann Thomasstraße fanden sich vermehrt Stände mit Seifen, Modeschmuck und Gewürzen. Bei Claudias Apfelstand aus Grafenhausen gab es neben den Früchten auch Socken, Marmelade und frisch geschnittene Sonnenblumen.

Plastik-Jahrmarkt-Kitsch hingegen war in Ettenheim nicht zu finden. Stattdessen gab es etwa Makramee-Erzeugnisse, Blumengestecke, Keramik-Produkte bis hin zur Tonkunst von Erika Kopf aus Hofweier, die entgegen des Trends nicht-lächelnde, aber dennoch superschönen Schwarzwaldmädchen, anbot. Gleich gegenüber fand sich Beate Keffers Kieselkunst mit phantasievollen Steinbildchen aus Endingen.

Richtung Rathausplatz und Rohanhof fanden sich dann ein Schachtelmacher und diverse Holzkunst. Stärken konnte man sich dort unter anderem mit Crêpes, Speiseeis, Würstchen oder auch Grillsteaks. Kuchen gab es unter anderem von den Ettenheimer Kitas. Zum Teil musste man fürs Essen lange anstehen, aber auch Bier- und Weinstände und das Kaffeemobil waren ebenso belagert, wie ein Kaffeemobil.

Ein schattiger Teil der Rohanplatzes war für fünf Alpakas aus Ettenheimweiler eingezäunt worden. Zur Freude zahlreicher Kinder ließen sich die südamerikanischen, höckerlosen Kleinkamele sogar zum Streicheln ans Gitter locken – mithilfe bereitgestellten Futterhäppchen, versteht sich. Ansonsten erwarteten die Kinder dort Ballon-Knotenkunst, Steine-Bemalen oder Spiele. "Wir sind gerne her gekommen und bereuen das nicht – denn das Angebot ist sehr abwechslungsreich hier", lobte etwa Familie Keller aus Oberharmersbach.

Auch die Ettenheimer Geschäfte hatten geöffnet

Am Abschluss des Rundgangs warteten in der Ettiko- und Friedrichstraße etwa der Ettenheimer BUND und der Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim mit ihren gefragten Infoständen. Gleich daneben waren Imkerei, Destillerie und Schaf-Vliese von Veronika Kliem aus Mühlenbach zu finden. Auch die einheimischen Läden waren geöffnet und zum Teil auf dem Markt mit Ständen vertreten, etwa Bines Nadelwelt und Anette Fliehlers Shop mit Änderungsschneiderei. Gerne hatte auch Dagmar Fahrer ihr Ettenheimer "Atelier für Raum- und Kreativprojekte" extra geöffnet.

Zudem konnte man im Ettenheimer Rathaus die Ausstellung "Vier Künstler, vier Ansichten" betrachten. Für musikalische Unterhaltung sorgten am Rohan-Palais gleich drei regionale Musikbands bis in den späten Nachmittag hinein. Zwischendurch hatte sich dort auch der TuS Ringsheim mit Tanzgruppen von vier bis elf Jahren unter großem Applaus präsentiert. Kurzum: Die Stadt Ettenheim kann eine positive Marktbilanz ziehen.

Corona scheint vergessen

Der Künstler- und Naturparkmarkt zog nach jahrelangen Corona-Einschränkungen nicht nur Ettenheimer, sondern auch viele Ausflügler aus anderen Gemeinden in der Region. Corona schien – trotz der aktuell steigenden Infektionszahlen vergessen. So sichtete der Berichterstatter auf seinem Rundgang nur drei freiwillige (und ausschließlich weibliche) Maskenträger – sowie eine ungeniert sehr heftig vor sich hin hustenden Dame. Nicht alle freute das. So erklärte etwa eine Marktbesucherin aus Ettenheim: "Als ich die dicht gedrängten Massen schon am Eingang gesehen hatte, wurde mir dann doch bedenklich zumute."