Ein Badeausflug endet in einer Tragödie: Am Samstagnachmittag suchten zahlreiche Einsatzkräfte im Baggersee Meißenheim einen Jungen, der vermisst wurde. Nach einer Stunde konnten die Rettungskräfte den Jungen lebend finden. Er starb am Sonntag im Krankenhaus. Foto: Lehmann

Ein Badeunfall hat sich am Samstagnachmittag am Vältinschollensee in Meißenheim ereignet. Ein vermisster Junge konnte nach einstündiger Suche gefunden werden – er starb aber am Folgetag im Krankenhaus.

Meißenheim - Zu einem dramatischen Vorfall ist es am Samstagnachmittag in Meißenheim am Baggersee gekommen. "Gegen 15.50 Uhr wurden wir alarmiert", sagt Kommandant Dominik Kässinger gegenüber unserer Redaktion. Neben 26 Einsatzkräften der Feuerwehr Meißenheim mit sechs Fahrzeugen und 24 Mitgliedern der Wasserrettung rückten Taucher aus Kehl sowie die Polizei und der Rettungsdienst an den Vältinschollensee aus und setzten alles daran, den vermissten Jungen zu finden. "Nach Eintreffen haben wir sofort mit den Suchmaßnahmen begonnen", so Kässinger. Unter anderem war das DLRG mit zwei Motorbooten im Einsatz, auch ein Hubschrauber kreiste um den See.

Bürgermeister lobt Einsatzkräfte

"Nach rund einer Stunde konnten wir die Person auffinden. Zu diesem Zeitpunkt lebte sie noch", berichtet der Kommandant. Der Junge wurde dem Rettungsdienst übergeben, der ihn in eine Klinik nach Lahr brachte. Nach Informationen unserer Redaktion starb der Junge dort am Sonntag.

Von Seiten der Polizei war über den Vorfall in Meißenheim am Montag nichts zu erfahren. Sie will am Dienstag eine Pressemitteilung veröffentlichen, wie es auf Nachfrage unserer Redaktion heißt.

Der Baggersee wurde während des Einsatzes weiträumig gesperrt. "Einige Gäste waren zum Baden dort. Um uns die Arbeit zu erleichtern, haben wir den Bereich und auch die Zufahrt zum See abgesperrt", sagt Kässinger. Vor Ort war auch Meißenheims Bürgermeister Alexander Schröder. Er sei ebenfalls alarmiert worden – "die Sirenen waren aber auch nicht zu überhören", so der Rathauschef. Er habe sich selbst ein Bild machen und am Unfallort unterstützen wollen, wo Hilfe gebraucht wurde. "Die Einsatzkräfte haben wirklich sehr gute und schnelle Arbeit geleistet. Auch die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Wasserrettung, Rettungsdienst und Polizei hat sehr gut funktioniert – in diesem Zuge möchte ich nochmals jedem Einzelnen für seine Arbeit danken", sagt der Meißenheimer Bürgermeister.

Dass der Badeunfall trotz der Anstrengungen der Einsatzkräfte und Ärzte letztlich doch zum Tod des Jungen führte, sei für Schröder nicht in Worte zu fassen. "Unbegreiflich – eine wahnsinnig traurige Situation. Die Gemeinde ist in Gedanken bei den Angehörigen und trauert mit ihnen."

45 Hektar große Wasserfläche

Der Vältinschollensee befindet sich nördlich von Meißenheim. Die rund 45 Hektar große Wasserfläche ist beliebt bei Surfern, Seglern und Anglern, aber auch viele Badegäste sind im Sommer dort anzutreffen. Der Baggersee bietet aber einige Gefahren: metallische Seile, die sich von der Abbau-Plattform über das Wasser ziehen, oder auch die Tiefe, die durch das stetige Abtragen von Material unkalkulierbar ist. "Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass es sich hier um einen offenen See und kein Schwimmbad handelt", so der Appell des Bürgermeister.