Die gröbsten Schäden an der Kapelle sind beseitigt, es bleibt aber noch eine Menge zu tun. Foto: Fotos: Dach

Sanierung: Handlungsbedarf nach Blitzeinschlag in Schuttertäler Kirche / Historischer Verein erbittet Spenden

Nachdem ein Blitz im Sommer das Dach der Hugenhofkapelle zerschmettert hat, soll das Gotteshaus umfangreich restauriert werden. Unterstützung für dieses Vorhaben kommt vom Historischen Verein, Regionalgruppe "Geroldsecker Land".

Schuttertal - Die Regionalgruppe will sich an den Kosten beteiligen und hat zudem ein Spendenkonto eingerichtet. Die Sanierung des kleinen Gotteshauses aus dem Jahr 1912 war eigentlich bereits im Schuttertäler Jubiläumsjahr 2020 ins Auge gefasst worden. Die Eigentümer der Kapelle, Markus und Elvira Hug vom gleichnamigen Hof, wollten im Rahmen der Schuttertäler 750-Jahr-Feier beim Tag der Landwirtschaft eine Spendenkasse für die Sanierung aufstellen.

Gelübde abgelegt, dann Kapelle gebaut

Das Jubiläumsjahr mit all seinen Veranstaltungen fiel jedoch der Pandemie zum Opfer. Dazu kam, dass im Juni dieses Jahres ein gewaltiger Blitzschlag das Kapellendach und die Fassade des Gebäudes zerstört hat (wir berichteten). Die Decke stürzte ein, auch an den Stromleitungen entstanden Schäden. Die Glocke der Kapelle, die sonst jeden Tag morgens und abends pünktlich läutete, ist seither aufgrund der beschädigten Stromleitung verstummt.

Dank einer Gebäudeversicherung konnte die Besitzerfamilie Hug die gröbsten Schäden am Gebäude beseitigen lassen. Nun möchten die Besitzer dieses unglückliche Vorkommnis zum Anlass nehmen, um die Kapelle und auch die Außenanlage umfangreich zu sanieren.

Die heutige Kapelle des Hugenhofs wurde 1912 erbaut. Die ursprüngliche Holzbohlenkapelle wurde dagegen bereits 1866 von Anton Hug errichtet. Während eines schweren Gewitters 1866 schwor er sich, eine Kapelle zu errichten, würde er mit seinem Vieh heil nach Hause zurückkehren. Heute dient die Hugenhofkapelle, gelegen auf dem Schuttertäler Kapellenberg oberhalb des Hugenhofs, nicht nur als Ort des Gebets, sondern ist für viele Wanderer ein attraktives Ausflugsziel mit Ausblick bis nach Reichenbach und das obere Schuttertal.

Gotteshaus hat Kulturdenkmal-Status

"Die Bedeutung dieser Kapelle geht weit über die private Nutzung hinaus", betont Adalbert Kern von der Regionalgruppe Geroldsecker Land des historischen Vereins bei einem Treffen mit der Besitzerfamilie Hug. Laut Kern ist die Hugenhofkapelle nicht nur ein geschichtliches Kulturgut, sondern auch für die Bewohner des Tals etwas sehr Wichtiges. Nach der Renovierung, so das Ziel, soll sie auch wieder für jedermann geöffnet sein.

"Wir möchten nicht, dass durch die Sanierungsarbeiten untragbare Belastungen auf die Eigentümer zukommen", erklärte Kern. "Für die Regionalgruppe ›Geroldsecker Land‹ des Historischen Vereins für Mittelbaden hat diese Kapelle aus dem Jahr 1866/1912 den Status eines Kulturdenkmals", teilt er weiter mit. Die Regionalgruppe habe sich in ihrer Satzung dem Erhalt von Kulturdenkmälern verpflichtet und werde sich daher an den Restaurierungskosten beteiligen.

Geplant sei unter anderem der Neuanstrich der Fassade und die Isolierung des Fundaments, erklärt Eigentümer Markus Hug. Auch müssten die Gips-Figuren, die das Innere der Kapelle zieren, fachmännisch restauriert werden. Außerdem soll das große Sandsteinkreuz neben der Kapelle gereinigt werden. Für Baggerarbeiten an der Außenanlage habe die Gemeinde Schuttertal bereits ihre Unterstützung zugesagt, informiert Eigentümer Hug.

Die durch den Blitzeinschlag im Sommer ebenfalls zerstörte Stromleitung, die 1989 von der St. Antonius-Kirche bis hoch zur Kapelle verlegt wurde, sei jedoch eine Angelegenheit der Kirche, betont Hug. Hierzu sei man bereits wegen erwägbaren Lösungen im Gespräch.

Die Spendenaktion (siehe Info) sei sowohl mit dem Vorstand des Historischen Vereins als auch von der Vorgehensweise her mit dem Finanzamt abgeklärt worden, berichtet Kern. So sei es auch möglich, dass der Historische Verein auf Wunsch Spendenquittungen ausstellen dürfe. Über Spenden würden sich die Besitzer sowie der Verein freuen.

Spendenkonto

Die Gruppe "Geroldsecker Land" des Historischen Vereins Mittelbaden hat für die Sanierung der Hugenhofkapelle ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spenden werden direkt und ohne Abzug in die Restaurierung der Kapelle fließen. Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Sparkasse Offenburg/Ortenau, IBAN DE60 6645 0050 0004 8881 71 – Verwendungszweck Hugenhofkapelle Schuttertal.