Luisa Leuthner und Marco Scherer, beide 13 Jahre alt, entnahmen mit den Experten Proben an einer Grundwassermessstelle. Foto: Mutz

Das Grundwasser sichert nicht nur die Trinkwasserversorgung der Menschen, sondern bietet auch unterschiedlichen Tierarten einen Lebensraum. Die Gäste des "Geo-Tags" in Rust lernten darüber sowohl in der Theorie als auch bei Experimenten.

Rust - Das Thema Grundwasser ist in der Gemeinde Rust längst diskutiertes Thema, wenn es um den Verbrauch des wichtigsten Lebensmittels in der wachsenden Tourismusgemeinde geht. Aus einem ganz anderen Aspekt wurde Wasser hingegen beim Tag des Grundwassers am Samstag in und um das Rheinauenzentrum in Rust beleuchtet. Ziel der Tagesveranstaltung in Rust und zeitgleich in anderen Städten war, den Lebensraum Grundwasser und seine faszinierende Tierwelt möglichst vielen Menschen näherzubringen und einen Beitrag zur Erfassung und zum Schutz seiner Biodiversität zu leisten. Die Besucher erwartete ein interessantes reichhaltiges Programm.

Der Tag richtete sich an Naturschutzverbände und interessierte Vereine, an Schulen, Jugend- und Vereinsgruppen, sowie an die breite Öffentlichkeit. Sauberes Wasser gilt als Selbstverständlichkeit. Dabei ist kaum bekannt, dass es vor allem Lebewesen sind, die das Grundwasser reinigen. Dazu braucht es gesunde Grundwasser-Ökosysteme, wurde im Grundsatz vermittelt und aufgeklärt.

Experten halten Vorträge

Bürgermeisterstellvertreter Karl-Heinz Debacher begrüßte eine ganze Reihe von Experten, die zum Thema Leben im Grundwasser Fachvorträge hielten. Unter ihnen auch Alexander Bonde, Generalsekretär der Bundesstiftung Umwelt (Videoschaltung), Vertreter von Badenova, vom Innovationsfonds Klima und Wasserschutz, sowie Hans Jürgen Hahn vom Institut für Grundwasserökologie. Es folgte ein Livestream aus sechs Partnerschaftsstandorten und eine Live-Präsentation zu lebenden Grundwassertieren. Schlussendlich referierte Michael Ochse, Präsident der Pollichia (Naturkunde- und Naturschutzverband), über ein Jahrzehnt Biodiversitätserfassung mit anschließender Diskussion.

Soweit zur Theorie, interessant wurde es erst, praktisch zu erfahren, was sich im Grundwasser alles tummelt, bewegt und aufhält. Anhand von Probenentnahmen wurde deutlich, dass es in der Tat im Grundwasser Lebewesen gibt, viele davon auf der Sohle des Grundwassers, in Rust in neun Meter Tiefe. Für viele, besonders für Kinder, wurde hier eine Wissenslücke geschlossen. In Gruppen wurden bei Schwengelpumpen im Umfeld des Naturzentrums Proben entnommen und hinterher im Seminarraum aufbereitet und unter dem Mikroskop analysiert. Und es gibt sie tatsächlich, die kleinen Tierchen im Grundwasser. Darunter befinden sich Asseln, Krebse, wie der Freiburger Brunnenkrebs, oder Ringelwürmer. Unter dem Mikroskop waren die kleinen Bewohner des Grundwassers noch besser zu bestaunen.

Fazit

Ein umfangreiches Begleitprogramm von Verbänden und Vereinen erweiterten das Wissensangebot zum Thema Natur und Umwelt. Ein Kinder- und Familienprogramm im Naturzentrum mit Quiz und Tombola war ebenfalls organisiert. Wissenschaft macht dann Spaß, wenn es mit lockerer Unterhaltung gepaart ist, wurde in Rust deutlich. Der Idealfall war, trockene Theorie durch praktische Experimente zu bestätigen. Ein gelungener Tag, zu dem sich auch noch schönes Wetter gesellte. Der Verein "Einfach helfen" versorgte die Besucher mit Kaffee und Kuchen.