Aufsichtsrat und Vorstand der neuen Schülergenossenschaft (von links): Antje Bohnsack, Schulleiterin und Schriftführerin im Aufsichtsrat, Lukas Möller, Zwölftklässler und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Vanessa Hoppen, Lahrer Volksbank und Vorsitzende des Aufsichtsrats, Nura Bodri, Klasse 10 und Mitglied des Vorstands, Philipp Freykowski, stellvertretender Schulleiter und Leiter der Wirtschafts-AG, Chiara Saban, Klasse 10 und Mitglied des Vorstands, Aaron Marrek, Zwölftklässler und Vorstandsvorsitzender sowie OB Markus Ibert, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats. Quelle: Unbekannt

Das Modell einer Genossenschaft hat viele Vorteile – auch an einer Oberschule. Das Scheffel-Gymnasium hat daher eine Schülergenossenschaft gegründet. Neben Schülern können Lehrer, Eltern, Ehemalige oder Firmen Anteile erwerben.

Lahr. Der Vorstand besteht aus Jugendlichen und Erwachsenen, konkret aus den Zwölftklässlern Aaron Marrek (Vorstandsvorsitzender) und seinem Stellvertreter Lukas Möller sowie Nura Bodri und Chiara Saban, die beide die zehnte Klasse am Scheffel-Gymnasium besuchen.

Zur Vorsitzenden des Aufsichtsrats wählte die Gründungsversammlung in der Scheffel-Aula Vanessa Hoppen, eine ehemalige Schülern, die heute bei der Volksbank Lahr arbeitet. Ihr Stellvertreter in dieser Funktion ist OB Markus Ibert. Schriftführerin im Aufsichtsrat ist Schulleiterin Antje Bohnsack. Alle wurden einstimmig gewählt. Die Wahlen gelten für ein Jahr.

Jeder Anteil der Genossenschaft hat einen Wert von 18 Euro. Anteile erwerben können Schüler, deren Eltern, Lehrer sowie ehemalige Schüler und Firmen oder andere Organisationen.

Markus Ibert übernimmt Posten im Aufsichtsrat

Die neue Genossenschaft übernimmt bestimmte Aufgaben an der Schule. So wollen die nun so organisierten Schüler den Verkauf von Schulkleidung abwickeln, zum Beispiel von T-Shirts mit dem Logo des Gymnasiums. Auch das Scheffel-Jahrbuch wird ab jetzt von der Genossenschaft verantwortet.

Vor der Corona-Krise hatten Schüler mit Erfolg Multimedia-Kurse für Senioren angeboten. Bei der Versammlung erklärten die vier Vorstandsmitglieder, dass es jetzt, wo sich ein Ende der Pandemie abzeichnet, einen steigenden Bedarf dafür geben würde. Auch die Organisation dieser Kurse – etwa über den Umgang mit dem Handy – ist jetzt eine Aufgabe der Genossenschaft. Weitere neue Aufgaben sind die Organisation der Schülerbegleitung, der Hausaufgabenhilfe sowie des Pausenverkaufs. Hier wird die Genossenschaft mit dem Caterer kooperieren.

Ibert nutzte die Gelegenheit – vor seiner Wahl zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden –, Glückwünsche der Stadt, also des Schulträgers, zu überbringen. Der OB war voll des Lobes: Mit der Genossenschaft würden die Schüler wie ein Unternehmen handeln. Das meinte er im Wortsinn: "Ein Unternehmer unternimmt etwas." Initiativen wie diese seien wichtig für eine Gesellschaft.

Eine Schülergenossenschaft ist ein Schülerfirmen-Modell, bei dem Schüler im geschützten Raum der Schule weitestgehend eigenständig ein eigenes Unternehmen gründen und betreiben. Dadurch erfahren sie, wie erfolgreiches Wirtschaften funktioniert. Rund 180 Schülergenossenschaften gibt es deutschlandweit – eine nun auch am "Scheffel" . Ihr Mitglieder lernen Unternehmertum und demokratische Mitbestimmung, denn in einer Genossenschaft werden Entscheidungen nicht von Einzelnen, sondern gemeinsam und demokratisch getroffen. Schülergenossenschaften ermöglichen es jungen Menschen so, wirtschaftliche Zusammenhänge und selbstverantwortliches Handeln zu üben.