Bienen sind wichtig für die Bestäubung von Obst und Gemüse. Seit mehreren Jahren hält das Insektensterben an. Dagegen möchte der Nationalpark Schwarzwald Mitte-Nord etwas tun. Foto: Hansjörg Vögele

Forum: Naturpark Schwarzwald will mit Patenschaften Lebensraum für bedrohte Insekten schaffen

Gengenbach - Das Projekt "Blühender Naturpark" des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord soll auf andere Naturparks ausgeweitet werden. In Gengenbach ist jetzt der Startschuss dazu gefallen. Mehr Flächen für Wildpflanzen sind das Ziel.

Mit dem Projekt "Blühender Naturpark" möchte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seit 2016 ein Zeichen für mehr Artenvielfalt setzen. Gemeinsam mit dem Landesverband badischer Imker will man Politiker, Kommunen, Firmen und auch Privatpersonen auf das Insektensterben hinweisen und dafür sensibilisieren, dass jeder dazu seinen Beitrag leisten kann, stellte Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker das Projekt beim "Forum Bienenweide" am Freitag vor.

Das Projekt soll jetzt auf die weiteren sechs Naturparks in Baden-Württembergs ausgeweitet werden. Hierfür stellt die Landesregierung für die kommenden zwei Jahre insgesamt 370 000 Euro zur Verfügung, um zwei Personalstellen und die Weiterentwicklung des Konzepts zu finanzieren. Mehr als 160 Gäste kamen zur Fachveranstaltung in der Stadthalle am Nollen in Gengenbach und folgten mehreren Fachvorträgen und einer Diskussionsrunde, an denen sich unter anderem Peter Hauk, Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Klaus Mack und Karl-Heinz Dunker als Vertreter des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Manfred Kraft vom Landesverband badischer Imker beteiligten.

Das Projekt "Blühender Naturpark" stellte Lilli Wahl vor. Angesichts des Insektensterbens engagiert sich der Naturpark Schwarzwald dafür, in seinem Gebiet mehr Flächen für Wildpflanzen zu schaffen. In den vergangenen Jahren sei deren Vielfalt zurückgegangen. Darunter leiden auch Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, die wiederum für die Bestäubung von Obst und Gemüse unabdingbar sind. Kinder, Erwachsene, Firmen und Kommunen können ihren Beitrag dazu leisten, wieder mehr Blühflächen im Schwarzwald und darüber hinaus zu schaffen. Der Naturpark möchte Interessierte bei der Umsetzung unterstützen.

"Jeder hat die Möglichkeit, die Landschaft um sich herum bunter zu gestalten und zum Blühen zu bringen", heißt es in einer Info-Broschüre zu dem Projekt. Dazu gibt mehrere Möglichkeiten: Kommunen oder Landwirte können Blühflächen mit Wildblumen unter Anleitung des Nationalparks anlegen, Firmen ihre Areale naturnah gestalten und jeder Gartenbesitzer einheimische und standortangepasste Wildblumen pflanzen.

Jeder, der auch nur in einem Blumenkasten auf dem heimischen Balkon Pflanzen zieht, trägt etwas dazu bei. Die zweite Option ist eine sogenannte Blumenwiesen-Patenschaft.

Info: Der Naturpark

Organisiert ist der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord als Verein. Mitglieder sind die im Naturpark gelegenen 106 Gemeinden und Städte, die sieben Land- und zwei Stadtkreise sowie die wichtigsten Verbände der Region. Diese Akteure bilden durch ihre Mitgliedschaft im Naturparkverein gemeinsam einen "runden Tisch".