Für Doris Reinhard (links) und ihr Team gab es viel Lob für die Organisation der Friesenheimer Impfwoche, bei der sich mehr als 2000 Menschen einen Piks abgeholt haben. Quelle: Unbekannt

Jeder, der in Friesenheim im Rahmen der Impfwoche einen Piks wollte, hat ihn auch bekommen. Mehr als 2000 Menschen haben sich von Montag bis Samstag für ihre Erst- oder Booster-Impfung in die Schlange gestellt. Die Bilanz fällt positiv aus.

Mitten in Friesenheim, im Zentrum der Öffentlichkeit machte die Impfaktion vom 22. bis zum 27. November durch lange Warteschlangen selbst auf sich aufmerksam. Wer sich in Friesenheim eingereiht hat, ist drangekommen, niemand wurde weggeschickt, alle Impfwilligen haben den begehrten Piks bekommen.

"Heute werden wir die 2000 knacken", erklärte Doris Reinhardt, Allgemeinmedizinerin in Friesenheim, am Samstag, dem letzten Tag der Impfwoche. Unter den Geimpften sind auch mehr als 250 Erstimpfungen. Die Meldung der 2000er-Marke ging im Applaus all jener unter, die sich für einige Minuten des Dankes eingefunden haben. Mehr als 20 Helfer begleiteten die Impfaktionswoche im Evangelischen Gemeindehaus. Täglich begleitete der DRK-Ortsverein die Impfaktion mit drei bis vier Ehrenamtlichen, während sechs Feuerwehrangehörige das Gelände rund um das Gemeindehaus absicherten.

Bürgermeister Weide dankt Doris Reinhardt

Stellvertretend für alle Helfer überreichte Bürgermeister Erik Weide einen Blumenstrauß an Doris Reinhardt, die in Friesenheim die Impfwoche ermöglichte. Jüngst hätten Bürgermeisterkollegen bei einem Treffen betont, wie wichtig mobile Impfteams in den Ortschaften seien. Wenn jedoch kein Arzt zur Seite stehe, sei keine Aktion möglich.

Reinhardt betonte: "Hinter mir steht eine große, starke Truppe." Zur erfolgreichen Impfaktion gehöre noch viel mehr: Beispielsweise Mareike Volk aus dem Bürgermeisterzimmer, die ein offenes Ohr habe für die operative Umsetzung und Praxis, dankte Reinhardt. Mit Herz und Hand, Zuverlässigkeit und Engagement habe Volk die Aktion unterstützt und begleitet, sagte die Ärztin.

Mit der spontanen Aktion der "Drive-through-Impfung" wurden auch jene Impfwilligen abgeholt, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Zu den Ältesten zählte am Samstagabend Charlotte Wieber (92) die von ihrem Sohn im Auto gebracht wurde. Im Zehn-Minuten-Takt waren die Auto-Termine für Freitag und Samstag vergeben.

Pfarrer stellte Gemeindehaus bereit

Dank galt auch der evangelischen Kirchengemeinde mit Pfarrer Rainer Janus, die das Gemeindehaus zur Verfügung gestellt hatte. "Wo Menschen guten Willens zusammenwirken, gelingt auch etwas", erklärte Janus. Erfüllt wurde auch er von einem Dankeschön, dass diese Aktion für Friesenheim gelungen sei. Applaus galt jedoch auch Apotheker Walter Bähr, der über den Großhandel die erforderlichen Impfdosen eingeholt habe.

"Wir steuern auf einen Impfstoffmangel zu", erklärte Doris Reinhardt in diesem Zusammenhang. Sie bezweifelte, ob sie in der kommenden Woche die 2000 Impfdosen bekommen hätte. Bähr hing laufend am Telefon, um den Impfstoff für Friesenheim zu bekommen. Bis Weihnachten werden zudem die Erstgeimpften ihren Zweittermin erhalten, betonte Reinhardt. Ab kommender Woche wird der Impfstoff Moderna an Personen über 30 Jahren verimpft, damit die Impfdosen für die Jüngeren unter 30 Jahren von Biontech ausreichten. Für die Drittimpfung sei von Moderna ohnehin nur eine halbe Dosis fällig, was den Impfstoff umso wertvoller mache, indem er zwei Personen die Impfung sichere.

"Für eine zweite Aktion fehlen uns die Tage", erklärte Doris Reinhardt auf die Frage nach einer Wiederholung. Ob es in 2022 noch einmal eine Impfaktionswoche im evangelischen Gemeindehaus geben wird, bleibt abzuwarten. "Das müsste ich mit meinem Team absprechen. Ohne die Absprache im Team sage ich nichts", so die Ärztin.