Die Kolpingfamilie Friesenheim kann in eine Zukunft blicken, da sich Mitglieder bereit erklärt haben, einen Vorstandsposten zu übernehmen (von links): Cornelia Duffner, Maria Kohler, Isolde Scholl, Claudia Killius, Lothar Scholl und Silvia Schmied. Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Sitzung: Silvia Schmied, Isolde Scholl und Lothar Scholl bilden neues Leitungsteam / Auflösung abgewendet

Auch weiterhin wird der Diözesanverband 175 Kolpingfamilien zählen können: In einer außerodentlichen Sitzung haben die Friesenheimer ein neues Leitungsteam gefunden und damit das Aus der Kolpingfamilie verhindert.

Friesenheim. "Die Zukunft der Kolpingfamilie ist gesichert", sagte eine sichtlich erleichterte Antonia Bäumler, Diözesansekretärin, nach der Neuwahl. Die Sa tzung der Kolpingfamilie fordert ein Leitungsteam, das sich jetzt in Isolde Scholl, Lothar Scholl und Silvia Schmied gefunden hat. In geheimer Wahl erhielten alle die mehrheitliche Zustimmung der 24 Mitglieder. Bäumler wünschte dem Leitungsteam ein gutes Gelingen. Damit zählt der Diözesanverband noch immer 175 Kolpingfamilien.

An die Auflösung wollte niemand denken

Dabei hatte es nach der vergangenen Hauptversammlung am 27. Januar diesem Jahres noch alles andere als gut ausgesehen. Nahezu der komplette Vorstand mit Werner Kohler, Johannes Zimmer, Marco Gehring, Harald Vögt, Klaus Pipp und Harald Erb hatte signalisiert, dass er nicht mehr zur Wahl stehe. In der Versammlung hatte sich jedoch kein neuer Vorstand gefunden, weshalb die Entscheidung über den Fortbestand der Kolpingfamilie auf den Monat Mai und eine außerordentliche Mitgliederversammlung vertagt worden war. Am 12. März habe sich der Vorstand und einige Mitglieder zur Krisensitzung getroffen. Begleitet wurde die Sitzung von Antonia Bäumler, die am Sonntag mit einem Impuls zum Ehrenamt an die komplette Versammlung herangetreten ist. "Mit Herz seid ihr bei der Sache", stellte Bäumler fest. Allerdings zwinge die aktuelle gesellschaftliche Situation viele Vereine ihr Ehrenamt zu überdenken und Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Es gelte ein Amt so zu verändern, dass es zum Menschen passe und nicht umgekehrt. Aus der Versammlung heraus wurde deutlich, dass an eine Auflösung kaum jemand denken wollte. Rudolf Röderer erklärte gegenüber der Lahrer Zeitung: "Ich gehöre seit 65 Jahren dazu."

Bewusst sprach Kohler nicht jene 105 Mitglieder an, die nicht gekommen sind, sondern erfreute sich an der Zahl, die aktiv an der Gestaltung mitwirken möchten. Sollte es die Kolpingfamilie einmal nicht mehr geben, liege es nicht am Vorstand, sondern an jedem einzelnen, auch an jenen, die nicht gekommen sind, so Kohler. Als Familie bleibe sie nur intakt, wenn sich alle Mitglieder einbringen und beteiligen. "Wir sind eine Kolpingfamilie, wenn wir dies auch bleiben wollen, liegt es in den Händen aller Familienmitglieder", so Kohler.

In der Sitzung wurde das Berichtsjahr bis zum 19. Mai mit dem alten, kommissarischen Vorstand zu Ende gebracht. Nachdem der Gesamtvorstand entlastet worden ist, nahm er geschlossen in der Versammlung Platz. Lediglich Werner Kohler führte, auf Wunsch des Vorstands, weiterhin durch die Versammlung und zeigte sich hoch erfreut über die positive Entwicklung. Den neu gewählten Vorstand der Kolpingfamilie bilden: Leitungsteam: Silvia Schmied, Isolde Scholl, Lothar Scholl, Präses: Pfarrer Steffen Jelic, Schriftführer: Isolde Scholl, Rechner: Lothar Scholl, Beauftragte Jugendarbeit: Claudia Killius, Beisitzer: Cornelia Duffner, Maria Kohler. Kassenprüfer: Johannes Zimmer, Klaus Pipp. Verwaltung der Mitgliedsdaten: Werner Kohler (ohne Vorstandsmandat).

Die Kolpingfamilie Friesenheim hat schon einen Ausflug geplant: So fährt sie am 14. Juli mit einem Bus zum Kolpingstag auf der Bundesgartenschau in Heilbronn.