Corona: TTC Friesenheim sagt sein 45. Ortenauer Tischtennisturnier ab / Noch Hoffnung für September
Friesenheim - Kein Hindernis hatte bislang dazu geführt, dass das Ortenauer Tischtennisturnier abgesagt wurde. Die Pandemie zwingt den TTC Friesenheim nun erstmals in die Knie. Wichtige Einnahmen fallen dadurch weg, der Vorsitzende hat dennoch Hoffnung.
Zum ersten Mal Absage des Turniers
Erstmals sagt der TTC sein Ortenauer Zweiermannschaftsturnier im Juni 2020 ab. Noch nie hat es das im TTC Friesenheim gegeben. Mittel und Wege hat der Vorstand bislang immer gefunden. Mit dem Turnier verbunden sind auch wichtige Einnahmen aus der Bewirtung, die einen Teil des Spielbetriebs finanzieren.
Die Absagen von Turnieren, normalem Spiel- und Trainingsbetrieb tut in der gegenwärtigen Pandemie vor allem den Vereinen ganz schön weh. Alle Vereine klagen über Umsatzeinbußen. Ziemlich stark trifft es auch den Tischtennisclub Friesenheim, der gleich zwei Jubiläumsturniere absagen muss. "Abgesagt ist nun eines der größten Tischtennisturniere Südbadens", sagt Günter Lauer vom Vorstand des TTC. Seit mehr als 40 Jahren organisiert der Sportwart die Turniere. Die Ausschreibung zum 45. Ortenauer Jugend-Tischtennisturnier und zum 45. Ortenauer Tischtennisturnier seien längst mit 250 Einladungen an die Vereine vom Bodensee bis nach Stuttgart draußen. "Die Planungen für ein solches Turnier nehmen mehrere Monate im Vorfeld in Anspruch", so Lauer.
Einnahmen finanzieren den Spielbetrieb
Mit den Absagen fehlen nicht nur wichtige sportliche Begegnungen. "Wir finanzieren mit Einnahmen aus der Bewirtung maßgeblich unseren Spielbetrieb", erklärt Lauer gegenüber der Lahrer Zeitung. Im Schnitt kommen bis zu 200 Sportler an einem Wochenende sowie zahlreiche Gäste in die Halle. Selbst als der Hallenboden saniert worden ist, habe sich der TTC mit der Bewirtung in die Garage zurückgezogen, die normalerweise den Tischtennisplatten vorbehalten bleibt. Ebenfalls auf der Kippe steht das 40. Friesenheimer Jubiläums-Zweiermannschaftsturnier, das am 12. und 13. September stattfinden sollte. "Der Mindestabstand von zwei Metern kann in einem Doppel definitiv nicht eingehalten werden", so Lauer.
Alternativvorschlag für Tischtennisverband
Lauer legt dem Tischtennisverband einen Alternativvorschlag auf den Tisch, der an Einzelspiele anknüpfen soll. Sollte dieser Vorschlag nicht auf fruchtbaren Boden stoßen, wäre für ihn in der Konsequenz eine Berechtigung für Punktespiele in der darauffolgenden Woche auch nicht gegeben. Für ihn als leidenschaftlichen Tischtennisspieler gilt: "Wenn die Bundesliga-Fußballer vor Publikum spielen dürfen, muss auch für den Tischtennissport ein Türchen aufgehen." Lauer hofft auf die Ausrichtung des Turniers im September. Alle weiteren Turniere werden aufs Jahr 2021 verschoben.
Kleine Vereine wie der TTC leben von den Einnahmen aus der Bewirtung. Fallen diese weg, geht es an die Substanz. "In den vergangenen Jahren haben wir gut gewirtschaftet", wirft Lauer ein. Rücklagen würden einen Puffer bieten. Trotzdem sollte auch der Tischtennissport wieder zu einem gesunden Maß zurückfinden. Seit 44 Jahren gehört Lauer dem Vorstand im Tischtennisverband an und habe so auch Einblicke in die Nöte der Vereinslandschaft. Dass die Vereine nur Hallenmiete für Räume zahlen, die sie auch nutzen, kommt in der aktuellen Situation allen Vereinen zugute. Aber die Einnahmen fehlten in umgekehrter Weise auch der Gemeinde weg, die damit einen geringen Teil der Betriebskosten trägt.
Info: Erstes Turnier
Der TTC Friesenheim wurde im Jahr 1952 gegründet und zählt derzeit 210 Mitglieder. Kaum war die neue Sporthalle im Jahr 1973 eingeweiht, wurden schon die ersten kleinen Turniere organisiert und im Jahr 1975 das erste Ortenauer Tischtennisturnier aus der Taufe gehoben.