Die Teilnehmer des Motorsägenlehrgangs haben im Friesenheimer Wald an einer Buche den richtigen Umgang mit der Säge gelernt. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Lehrgang: Männer lernen richtigen Umgang mit der Motorsäge im Friesenheimer Wald

Friesenheim (cbs). Wer im Friesenheimer Wald Holz fällen will, muss einen Motorsägenschein nachweisen. Das gibt die Richtlinie der PEFC-Zertifizierung des Waldes vor. Das "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes" ist ein Programm, das eine weltweite Verbesserung der Waldnutzung und Waldpflege verfolgt und damit dem jeweiligen Betrieb ein nachhaltiges Wirtschaften dokumentiert. So hieß es auch für gestandene Männer wie Gerold Bühler aus Oberweier nochmal in Theorie und Praxis die Schulbank drücken. Bühler nahm den Kurs sportlich, humorvoll und betonte: "Ganz gleich wie alt – Mann ist immer lernfähig." Der Praxiskurs im Wald oben beim "Soldatengrab" glich eher einem Treffen unter Freunden.

Wer selbst fällt, zahlt sechs Euro pro Ster

Wäre da nicht mittendrin der stellvertretende Revierleiter Christian Meßner, der die sieben Männer unter seinen Fittichen hatte. Der zweite Schlag Männer, darunter Max und Peter Bühler, die beiden Söhne von Gerold Bühler, befand sich etwa 100 Meter weiter im Wald mit Forstwirt Jens Hofmann.

Allesamt geben sie zu verstehen: "Ein Holzeinschlag im Wald ist mehr als nur Arbeit, das macht unter anderem den Kopf frei". Eine Art von körperlichem Ausgleich zum Berufsalltag.

Beim Lehrgang freuten sich die Männer über neue Erkenntnisse, vor allem auch in der Handhabung der Motorsäge. Messner zeigte ihnen den korrekten Umgang. Denn, falsch eingesetzt, lasse sich leicht das Sägeblatt schädigen oder sich selbst verletzten.

An erster Stelle steht das Sicherheitsgebot. Zur Grundausstattung gehören so Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhe, Helm und stabile Handschuhe. Im Einsatz der Motorsäge betont Messner: "Setzt die Motorsäge nicht im vorderen Kettenbereich auf." So ließe sich die Gefahr eines Rückschlags vermeiden. An einer Buche, die ohnehin zu den Opfern von Trockenheit und Windstürmen, zählte, wurde der praktische Teil geübt. Am Ende glich der Stumpf einer Objektkunst im Wald.

Rechnet sich eigentlich das Holz machen? Im Friesenheimer Wald kostet Holz liegend, der Baum gefällt, 15 Euro pro Ster. Im Bündel wagengerecht serviert auf dem Waldweg sind es 40 Euro pro Ster. Wer gar selbst fällt bezahlt sechs bis sieben Euro pro Ster. Ein ordentlicher Trupp holt binnen vier Stunden fünf Ster Holz aus dem Wald. Gemeinhin gilt unter den Männern: "Wer selber Holz macht, hat zwei Mal warm."