Enthüllten den Dianastein an der Römersiedlung: Frank Rothbächer (von links), Norbert Klein, Bürgermeister Erik Weide, Eugen Götz und Ekkehard Klem. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Geschichte: Dianastein steht nun an Friesenheimer Römersiedlung / Historischer Verein übernimmt Kosten

Steht nun am dafür vorgesehenen Platz: Der Weihestein, der an die Göttin Diana erinnern soll, wurde an der Römersiedlung platziert. Mit dem Stein verbindet Bürgermeister Erik Weide eine Aufwertung des gesamten Geländes.

Friesenheim. "Damit ist für die gesamte Region ein touristisches Highlight für die kommenden Jahre gesichert", so der Bürgermeister bei der Übergabe. Genau vor 40 Jahren ist die Römersiedlung in Friesenheimer der Öffentlichkeit übergeben worden. 40 Jahre später habe sie weiter an Bedeutung gewonnen. Grund dafür ist der realisierte Römer-Radweg, der sich zwischen Friesenheim und Niederschopfheim befindet. "Der Römerradweg verbindet viele kleine und große Denkmäler, was den Weg zum Erlebnis macht", bestätigte Historikerin Christel Bücker, die über die Archäologie-Werkstatt mit der Erstellung, der Textbeiträge für die Infotafeln an der Römersiedlung sowie der Broschüren und Flyer des Römerradwegs beauftragt war.

Die Römersiedlung in Friesenheim dürfte in der Zeit 50 nach Christus entstanden sein und war Raststation mit Wohngebäude, Feuerstelle sowie drei Fachwerkbauten, die wohl als Scheunen für die Pferde dienten. Reisende erhielten an der Raststation Verpflegung für Mensch und Tier sowie eine Werkstatt für ihre Fuhrwerke. Bevor Reisende wieder aufgebrochen sind, haben sie in der Regel am kleinen Diana-Tempel ihre Opfer dargebracht und um eine sichere Weiterfahrt gebeten. Jetzt hat der Historische Verein Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldseckerland einen Weihestein, um der Göttin zu gedenken, in Auftrag gegeben und die gesamten Kosten in Höhe von 1500 Euro übernommen. Dabei handelt es sich um einen Namensstein mit dem Ortsnamen der Römersiedlung Friesenheim "Ad Dianam" ("Bei der Göttin Diana"), erklärte Heimathistoriker Ekkehard Klem. Mit dem Dianastein erhalte die Straßenstation erstmals einen Namen. Wie in einigen anderen, an ähnlich markanten Straßenkreuzungen liegenden Dianatempeln mit dem Namen "Ad Dianam", ließe sich dieser Name auch nach Friesenheim übertragen, so Klem. Die Zustimmung der großen Gruppe an Interessierten für diese Darstellung als Ortsname erhielt Klem allemal. Der Stein erinnert an die Auffrischung der Römersiedlung sowie die Eröffnung des Oberrhein Römer-Radwegs im Jahr 2018. "Das Gelände ist schick wie am ersten Tag", gratulierte Historikerin Christel Bücker. Norbert Klein, Vorsitzender des Historischen Vereins Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldseckerland, würdigte Klem als Heimatforscher, der Geschichte voranbringe und damit erlebbar mache. In ihren Dank schlossen Bürgermeister und Historischer Verein die Mitarbeiter des Bauhofs sowie Steinmetz und Restaurator Frank Rothbächer für die Schaffung des Kleindenkmals ein.

1978 entstanden die Pläne für ein Freilichtmuseum der Römersiedlung und der Bauhof der Gemeinde Friesenheim hat die Umsetzung übernommen. Die römische Straße wurde neu angelegt, die ehemaligen Fachwerkhäuser mit Holzgrundrissen kenntlich gemacht. Die restlichen Fundamente der Steinhäuser wurden gesichert. Auf dem Gelände wurde ein kleiner Hain und die Pappelallee gepflanzt sowie Infotafeln aufgestellt. 1986 entstand auf den originalen Fundamenten der Dianatempel.