Freuen sich über den Weihestein, der künftig in der Römersiedlung an die Göttin Diana erinnert: die Bürgermeisterstellvertreterin Charlotte Schubnell (von links), Frank Rothbächer, Norbert Klein und Ekkehard Klem, beide vom Historischen Verein Mittelbaden Regionalgruppe Geroldseckerland. Foto: Bohnert-Seidel

Frank Rothbächer erstellt Erinnerung an Römerzeit. Kosten übernimmt Historischer Verein

Friesenheim - Die Regionalgruppe Geroldseckerland des Historischen Vereins Mittelbaden hat einen Weihestein für die Römersiedlung gestiftet. Dieser soll an die Geschichte der Göttin Diana erinnern.

Die Göttin Diana hat in der Römerzeit in Friesenheim eine große Rolle gespielt. Ihr war in der Römersiedlung in Friesenheim ein kleiner Tempel gewidmet. Jetzt soll an die Göttin mit einer Adaption eines Weihesteins erinnert werden. "Nicht als Grabstein, sondern mit Sockel und Dach", beschreibt Steinbildhauer Frank Rothbächer sein Werk. In Auftrag gegeben hat diese Art der Annäherung an die Römerzeit der Historische Verein Mittelbaden Regionalgruppe Geroldseckerland mit ihrem Vorsitzenden Norbert Klein sowie Vorstandsmitglied Ekkehard Klem.

Diana ist die Göttin der Frauen, Sklaven und Jagd

Als profunder Kenner Friesenheims Heimatgeschichte und der gesamten Römerzeit in der Region wirke Klem mit besonderem Herzblut in die Gestaltung der Römersiedlung hinein, betonte Klein bei einem Pressegespräch in der Werkstatt von Rothbächer. Die beiden Mitglieder im Vorstand des Historischen Vereins überzeugten sich von der guten Arbeit des Steinbildhauers und Restaurators. Die Kosten in Höhe von 1500 Euro übernimmt der Historische Verein Mittelbaden.

"Der Stein erhält bis zur Vollendung noch einen Sockel und eine Art Dach", erklärte Rothbächer. Klein freute sich über die gelungene Umsetzung von Geschichte in die Gegenwart. Geeinigt haben sich Historischer Verein und Rothbächer auf die Namen "Ad Dianam" – "Bei der Göttin Diana" mit der römischen Jahreszahl MMXVIII (2018).

Eine genauere Beschreibung und Darstellung der Figur Dianas sei der früheren Museumsleiterin für Frühgeschichte in Freiburg Hilde Hiller gelungen, erläuterte Klem. Auf Fundstücken und kleinen Steinfragmenten habe diese in unendlicher Puzzlearbeit die Figur der Diana versucht zu rekonstruieren. Kaum war die Historikerin in Rente habe sie sich weiterhin mit dem Archäologie-Puzzle von Friesenheim beschäftigt. Die bei Ausgrabungen gefundenen Bruchstücke habe sie zu einem Ganzen komplettiert. Der Göttin Diana den Gott des Schwarzwaldes Abnoba mit Hirsch und Hund "Silvanus" zur Seite gestellt.

Im Zusammenhang mit der Übergabe des Gedenksteins durch den Historischen Verein Mittelbaden wird die neugestaltete römische Straßenstation in Friesenheim der Öffentlichkeit übergeben. Die Bevölkerung ist eingeladen.

Info: Übergabe

:Die offizielle Übergabe des Gedenksteins ist am Donnerstag, 18. Oktober, ab 16 Uhr, bei der Friesenheimer Römersiedlung. Die Römersiedlung wurde 1972 von Heimatforscher Josef Naudascher entdeckt. 1973 bis 1974 fanden archäologische Grabungen statt. 1986 war die Übergabe der Rekonstruktion des Dianatempels.