Mit der Änderung des Teilflächennutzungsplans wäre eine Umfahrung von Schuttern wenige Meter hinter dem neuen sozialen Wohnungsbau möglich. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Sitzung: Friesenheimer stimmen für Änderung des Teilflächennutzungsplans / Unternehmen Albea baut aus

Das Unternehmen Albea in Schuttern steht mit Bauplänen im Wert von knapp zehn Millionen Euro in den Startlöchern. Nun hat die Gemeinde mit einer Änderung des Teilflächennutzungsplans sein Einverständnis erteilt.

Friesenheim. Gebaut werden soll im Gewerbegebiet "Auf dem Segel". Dort sind bereits sämtliche gewerbliche Flächen ausgeschöpft. Eine Erweiterung wäre nur noch Richtung Norden zum Klärwerk möglich. Diese Fläche ist bis heute als landwirtschaftliche Fläche beschrieben. Mit der Teiländerung des Flächennutzungsplans wird auch ein bereits in Auftrag gegebener Bebauungsplan rechtskräftig. Bei einer Gegenstimme durch Joseph Hugelmann (GLU) hat der Gemeinderat der Teiländerung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Bürgermeister Erik Weide erklärte, dass die Gemeinde Friesenheim im Bereich der Wirtschaftsförderung sehr aktiv sei und bereits seit einiger Zeit die Genehmigung begleite. Um alle Klippen zu umschiffen, wären bereits viel Zeit und Nerven investiert worden. Bastian Finkenzeller von der Baurechtsbehörde stellte die Änderungen in der jüngsten Sitzung vor. Im Teilfläc hennutzungsplan sei auch eine mögliche Umgehungsstraße für Schuttern eingezeichnet.

Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf erklärte, dass bereits der Ortschaftsrat über die Änderung beraten habe. Es sei erklärter Wunsch, eine Trassenführung im Plan zu belassen. Ob der Ortschaftsrat später diese wünscht, sei dahin gestellt. Allerdings gab Kopf zu bedenken, dass der Industrie-Gewerbe-Park auf dem ehemaligen Flugplatzgelände noch lange nicht fertig sei. Noch mehr Verkehr sei künftig die Folge. Selbst wenn man prinzipiell gegen die Straße ist, wäre es denkbar schlecht, jetzt im Plan darauf zu verzichten, bemerkte Martin Buttenmüller (CDU). Auf lange Sicht wären dann die Hände gebunden.

Bürgermeister Weide empfahl die Trassenführung im Teilflächennutzungplan drin zu lassen. Joseph Hugelmann (GLU) lehnt die neue Trassenführung, wenige Meter hinter dem geplanten Neubaugebiet "Sportplatz" verlaufen zu lassen, ab. "Dass sich dieser Blödsinn realisieren lässt, kann ich mir nicht vorstellen", so Hugelmann. Fred Kletzin (SPD) wunderte sich: "Es wird ein Massenverkehr über Schuttern auf den Flugplatz beklagt. Eigentlich waren bisher alle der Meinung, es sollte vom Kreis eine Umgehungsstraße gebaut werden. Wer sage, er wolle die Umgehung nicht, müsse auch sagen, dass er den LKW-Verkehr weiterhin durch Schuttern dulde." Darum brauche es heute schon, zumindest eine zeichnerische Lösung. Michael Walter (GLU) sieht "keinen Nutzen einer schrecklichen Umfahrung von Schuttern mit einer noch schrecklicheren Straße, die zu viel Fläche verbraucht". Er hätte die Trassenführung am liebsten gleich raus genommen. Wollte er die Trassenführung komplett raus haben, müsste er einen separaten Antrag formulieren, erklärte Weide.

Das Gewerbegebiet "Auf dem Segel" umfasst 7,75 Hektar. Der erste Bebauungsplan wurde 1975 genehmigt, der zweite im Jahr 1994. 2018 stand die dritte Bebauungsplanänderung für die Erweiterung um 2,3 Hektar an und 2019 die Änderung des Teilflächennutzungsplans.