Foto: Bohnert-Seidel

Feuerwehren in Friesenheim und dem Ried nehmen Christbäume an Sammelstellen entgegen / Zahlreiche Bürger unterstützen Jugend trotzdem mit einer Spende

Friesenheim/Ried - Die Feuerwehren in Friesenheim und dem Ried waren am Wochenende im Einsatz. Die ausgedienten Christbäume wurden an zentralen Sammelstellen entgegengenommen. Viele Bürger nutzten die Alternative zur Sammelaktion der Jugendwehr.

Die Feuerwehr Friesenheim hatte für ihre Jugendfeuerwehr die ausgedienten Christbäume an den Gerätehäusern entgegen genommen. Mehr als 100 Bäume sind zusammengekommen. In Dundenheim und Schutterzell wurden ebenfalls von der Feuerwehr zentrale Sammelstellen eingerichtet.

Dort nutzte Bürgermeisterkandidat Tobias Uhrich die Gelegenheit, um mit den Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen. In allen anderen Gemeinden und Ortsteilen war die Sammelaktion abgesagt worden.

Alternative wurde ins Leben gerufen

Den alten Weihnachtsbaum unter den Arm geklemmt und ab damit zum Feuerwehrgerätehaus – Solidarität gegenüber der Feuerwehr zeigte die Bevölkerung am Samstag bei der Christbaumaktion. Ausgediente Weihnachtsbäume fanden in diesem Jahr mehrheitlich ihren Weg zum Heckenplatz.

Viele Menschen haben für sich den Samstag nach Dreikönig als Termin für das Entfernen des Christbaums im Kalender notiert. Erstmals seit 30 Jahren wurde die sonst groß angelegte Sammelaktionen aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation abgesagt.

Jedoch konnte sich die Jugendfeuerwehr mit der Absage nicht anfreunden – eine Alternative wurde ins Leben gerufen. Die Baum-Ausbeute war jedoch weitaus geringer: Normalerweise sammelt die Feuerwehr bis zu 1000 Bäume am Samstag nach Dreikönig ein. Dieses Jahr dürften es nicht mehr als 120 Stück gewesen sein.

Viele Menschen hat die Absage und das eigene Entfernen oder Verbrennen des Christbaums jedoch nicht davon abgehalten, ihrer Jugend Geld zu spenden. So hat unter anderem eine Friesenheimerin am Samstag nach ihrem Einkauf auf dem Markt am Rathausplatz, einen Fünf-Euro-Schein am Gerätehaus für die Jugendkasse vorbeigebracht.

"Der Baum ist schon entsorgt", war ein Satz, den die Feuerwehrangehörigen mehrfach gehört haben. "Gespendet wurde dennoch", bestätigt auch Friesenheims Jugendfeuerwehrwart Martin Althauser gegenüber der Lahrer Zeitung.

Es wurde penibel auf die Verordnung geachtet

An den Gerätehäusern wurde penibel auf die Corona-Verordnungen geachtet. Mehrheitlich machten Personen ihren Dienst, die in einem Haushalt leben. In Heiligenzell waren Edith Schaub und Sohn Moritz Busam eingeteilt. "Es war ein schöner Morgen", erzählt die Jung-Feuerwehrfrau gegenüber der Lahrer Zeitung.

Der ein oder andere Heiligenzeller hat seinen Baum gebracht oder ist einfach nur zwischen Einkauf und Spaziergang auf einen "kurzen Schwatz" vorbeigekommen. Der riesige Hänger wurde zwar nicht gefüllt, aber die Botschaft der Feuerwehr – "Wir sind für euch da" – sei bei der Bevölkerung angekommen.

Witzige Transportmöglichkeiten offenbarten sich Jugendfeuerwehrwart Althauser für den ausgedienten Weihnachtsbaum. "Ein Pärchen hat dem Baum einen alten Bettbezug übergestülpt", erzählt er. In Schuttern sind viele Bäume wohl schon im Holzofen verheizt worden.

"Einige machen daraus einen Narrenbaum", weiß Schutterns Abteilungskommandant Jan Mieth. Obwohl auch hier nicht mehr als 25 Bäume zusammen gekommen sind, sei die Spendenbereitschaft der Bevölkerung sehr hoch gewesen. Über den Erwartungen lag die Baumabgabe in Oberweier.

"Unsere eigene Rückmeldung an die Bevölkerung über diese Aktion wurde sehr wohlwollend aufgenommen", weiß Marcel Rottler, stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. In Oberschopfheim kommen während einer normalen Christbaumaktion zwei gefüllte Anhänger zusammen. In diesem Jahr war es nur einer. Der Rest der Bäume dürfte dem Aufruf der Narrenzunft gerecht werden. In Oberschopfheim werden zur Fasnacht die schönsten Narrenbäume gekürt.

"Bei dieser Aktion ging es uns nicht darum, Geld einzunehmen", versichert Althauser und ergänzt:  "Den Menschen wollten wir eine Lösung bieten, die sich trotz Absage der großen Aktion umsetzen ließ." Die Feuerwehren hatten um 14 Uhr den Einsatz mit der Ablieferung der Bäume auf dem Friesenheimer Heckenplatz beendet.

Umweltaktion

Die Jugendfeuerwehr plant für März eine Umweltaktion. Noch gebe es zu dieser Aktion allerdings noch keine weiteren Details. Abgewartet werde zunächst einmal die dann geltende Corona-Verordnung des Landes. Jugendfeuerwehrwart Martin Althauser hofft darauf, dass ein Einsatz in Kleingruppen erlaubt ist.