Nur eine der vielen Aufgaben im Brandfall: Die Frauen und Männer der Feuerwehr bringen die Kinder ins Freie. Foto: Bohnert-Seidel

Friesenheimer Kameraden zeigen am Kindergarten ihr Können. Verantwortliche zufrieden.

Friesenheim - Einsatzwillen, überlegtes Handeln, großes technisches Verständnis und Teamarbeit: All das bewiesen die Feuerwehrleute bei der großen Frühjahrsübung am evangelischen Kindergarten in Friesenheim.

"So viele Gäste und Zuschauer hatten wir noch nie", stellte Abteilungskommandant Fabian Steppacher zufrieden fest. Viele Kinder waren mit ihren Familien, Eltern und Großeltern oder Freunden in den Kindergarten in der Sonnhalde gekommen.

Obwohl die Probe am Samstagnachmittag war, fanden die Einsatzkräfte Alltagscharakter in der Straße vor. Zu den Stoßzeiten gibt es dort oft kein Durchkommen. Parkende Autos dürften wohl im Ernstfall zum Problem werden. Dicht aneinander gereiht, standen die Wagen und ließen gerade einmal ausreichend Platz für die Einsatzfahrzeuge. Steppacher mahnte: "Im Ernstfall wären nicht nur unsere beiden Löschfahrzeuge , der Mannschaftstransportwagen und der Gerätewagen vor Ort." Bei einer "echten" Alarmierung wären auch die Einsatzkräfte aus Oberweier und Heiligenzell sowie die Drehleiter aus Lahr dabei. Umsichtiges Parken sei deshalb zwingend geboten, so Steppacher.

Gesamtwehrkommandant Thomas Manach dankte den Kameraden für den gelungenen Einsatz. Vor allem die Anzahl der Personen sei einer Realbeteiligung im Ernstfall "ganz schön nahe gekommen". Viele Kinder und Erwachsene staunten über die Übung, die Brandmeister Timo Tscheschlog ausgearbeitet und vorbereitet hatte.

Angenommen wurde der Brand eines Wäschetrockners im Untergeschoss des Kindergartens. Dort befindet sich seit März die Gruppe der Schulanfänger. Eine weitere Gruppe erlebte gerade ihre Turnstunde im angrenzenden Turnraum. Nachdem alle Kinder aus dem Gebäude gerettet waren, wurde beim Durchzählen festgestellt, dass sich zwei Kinder noch im Untergeschoss befanden. Atemschutzträger machten sich auf die Suche und brachten die beiden Kinder ins Freie. Mit dabei hatten sie eine Brand-Fluchthaube. Seit fünf Jahren gehört diese zum festen Bestandteil der Personenrettung. Die Hauben bestehen aus schwer entflammbarem Kunststoff und sollen das Eindringen von giftigen Dämpfen verhindern.

Im Einsatz war der Fuhrpark der Friesenheimer Abteilung sowie 25 Männer und Frauen. Der Übung beinhaltete mehrere Aufgabenstellungen. Trupps sicherten über eine Riegelstellung die benachbarten Gebäuden ab, ein weiterer Trupp übernahm die Entrauchung des Untergeschosses mittels Überdruckbelüftung. Jeder Einzelne war auf seinem Posten. Zum Schluss durften die Kinder, die die Kindergartenleitung mit ihren Familien zum großen Übungstag eingeladen hatte, die Fahrzeuge besichtigen. Selbstverständlich gab es auch ein Gruppenbild mit Feuerwehr und Kindern.

Letzte Übung vor zehn Jahren

Die Friesenheimer Feuerwehrabteilung lädt im Frühjahr sowie im Herbst zu jeweils einer Großübung ein. Die bis dato letzte Übung im Kindergarten war vor zehn Jahren. Mit der Erweiterung der Einrichtung um zwei neue Gruppen hat sich die Situation dort deutlich verändert.