Die Frauen des des TV Friesenheim spielen künftig in der Landesliga. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Zum 20. Geburtstag der Mannschaft steigen die Frauen des TV Friesenheim in die Landesliga auf

Die Handballerinnen des TV Friesenheim spielen in der kommenden Saison in der Landesliga. Mit ihrem Aufstieg krönen die Damen ihr 20-jähriges Bestehen. Bange vor der neuen Herausforderung Landesliga ist den TV-Damen dabei nicht.

Von eineinhalb Stunden Training sind die Handballdamen des TV Friesenheim lange nicht geschafft. Lässig sitzen sie mit Trainer Ralf Mättler zusammen und gönnen sich ein kühles Radler. Seit Sonntag, dem 29. April ist es offiziell. Der Aufstieg in die Landesliga ist geglückt. Worauf die Friesenheimer Handball-Herren schon viele Jahre warten, ist den Damen gelungen.

Landesliga - ein Freudenfest, aber auch ein Fest, das die Damen auf dem Boden haften lässt und noch mehr im Trainingseifer anspornt. Mit dem Aufstieg in die Landesliga gönnen sich die Damen ein ganz persönliches Geschenk zum 20. Geburtstag der Damenmannschaft. Sicher haben die Friesenheimerinnen in der Vergangenheit schon in der Relegation gespielt. Damals scheuten sie jedoch die weite Fahrerei und verzichteten aus praktischen Gründen. Jetzt wollen sie es einfach wissen und verfügen über einen guten Spielerkader von gut 20 Frauen. Zu den Frauen der ersten Stunde zählt Kerstin Tomaschke, die seit ihrem elften Lebensjahr Handball spielt. "Oh Gott, schon so lange", sagt die Mutter von 37 Jahren. Aber Handball gehört zu ihrem Leben. Der Sport stehe für Gemeinschaft, Teamfähigkeit und ganz schön viel Zusammenhalt.

Mittendrin sitzt Erfolgstrainer Ralf Mättler, der die Frauen erst seit zwei Jahren unter seine Fittiche genommen hat. Nach einem anfänglichen Schnuppern sind die Frauen schon bald auf die Trainingseinheiten von Mättler, einer idealen Kombination aus Kraft, Ausdauer, Spielzügen, Koordination und Kondition aufgesprungen. Kraft- und Ausdauertraining ist die Hausaufgabe unter der Woche. Angst vor der Landesliga haben die Frauen nicht. Eher Respekt und eine riesengroße Freude auf technisch herausfordernde Spiele, so Julia Meier. Disziplin lautet das Gebot der Stunde. Angesprochen auf die Härte des Sports zeigt Donika Tafa ihre blauen Flecken am Oberarm und zuckt mit den Schultern. Flecken gehören genauso dazu, wie Verletzungspech mit Kreuzbandrissen, Nasenbeinbrüchen oder Zerrungen.

TV-Team eine eingeschworene Truppe

Aktuell humpelt Torfrau Tamara Mättler. Gemeinhin gilt der Grundsatz: Was einen nicht umbringt, härtet ab. Schließlich überwiege der Teamgeist und die Freude am Handballsport. Prompt wirft Trainer Mättler eine weitere Trainingseinheit im 3000-Meter-Lauf ein. Ganz scharf sind die Frauen darauf nicht. Aber sie folgen ihrem Erfolgstrainer, der sie schließlich mit seiner Autorität bis in die Landesliga gebracht hat. Angesprochen auf seine Autorität, sagt Mättler: "Es könnte etwas mehr sein" Da sei noch viel Luft nach oben. Gern folgen die Frauen ihrem Trainer, der immer auch Teil der Mannschaft ist.

Irgendwie spricht er vom Wunder von Friesenheim und dabei begründet sich der Erfolg ganz einfach auf einer Gemeinschaft, die zielstrebig nach vorne eilt, die zusammenhält und sich immer wieder zum einzigartigen Team formiert. "Sicher gibt es auch Gezicke", meint Kerstin Tomaschke, aber das gehöre zum natürlichen Umgang und ist eigentlich eher eine Bereicherung und Antwort darauf, dass alles ganz normale Mädels sind - Mütter, Auszubildende, Schülerinnen, Studentinnen im Alter von 19 bis 44 Jahren. "Sollte ich einmal mit meiner Tochter in einer Mannschaft spielen, weiß ich, es ist Zeit aufzuhören", meint Kerstin Tomaschke lachend. Bis dahin hat sie noch viele schöne Jahre Damenhandball vor sich. Jedoch fehle es dem Damenhandball an regelmäßigen Sponsoren. "Wir wären schon dankbar, wenn uns der ein oder andere nach einem Spiel ein Radler ausgeben würde", sagt Ralf Mättler.