Gerhard Wieber mit seiner Weiterentwicklung von Hochbeeten. Für frostige Zeiten gibt es eine Kerzenheizung. Foto: cbs

Rentner Gerhard Wieber hat spezielle Hochbeete entwickelt, die die Tiere fernhalten sollen

Friesenheim - Der Friesenheimer Tüftler Gerhard Wieber hat ein Hochbeet entwickelt, das Schnecken fernhält. Dabei ging es ihm zunächst hauptsächlich um die eigene Gesundheit.

Schnecken – der Vielfraß und erklärte Feind eines jeden Gartenbesitzers sind wieder auf dem Vormarsch. Es soll sogar Gemüseliebhaber geben, die Schnecken in der Nacht beim Schmatzen hören. Viele Gartenbesitzer haben sich in der Vergangenheit bereits mit der Anlage eines Hochbeets Abhilfe verschafft.

"Unter Hochbeetbesitzer wird kaum ein Thema so kontrovers diskutiert, wie das Problem der Schneckenplage", erklärt Gerhard Wieber. Der Tüftler und Rentner aus Friesenheim muss es wissen. Hat er vor mehr als fünf Jahren doch eine Form des Hochbeetes für sich weiterentwickelt und dabei auch die Schneckenplage nicht aus dem Auge verloren. Herausgekommen ist ein Hochbeet aus Metall und Kunststoff, das nahezu eine unbegrenzte Lebensdauer aufweise. In der Entwicklung ging es ihm eigentlich zuerst um die Rückenschonung. Erst nach einiger Inbetriebnahme ließ sich feststellen, dass sich das Material auch zum Schneckenfeind entwickelt habe. Eine erste Barriere stelle ein Rand von Betonplatten dar.

Deutlich sei die Aversion von Schnecken gegen jegliche Form von verzinktem Metall. Komme die Schnecke mit Metall in Berührung löse der feuchte Schneckenkörper eine Art Oxidation aus. Die entstehende Reizung fordere die Schnecke umgehend zum Rückzug auf, erläutert Wieber. Außerdem halte die Kunststoffeinlage kein Feuchtigkeitsdepot, was ein eifriges Kriechen entlang des Materials nahezu unmöglich mache.

Auch die Lage der Hochbeete ist wichtig

Sollte dennoch die ein oder andere Schnecke sämtliche Hürden überwinden und sich im Hochbeet verirren, dürfte sie leicht mit den Händen zu entfernen sein. Eine ganze Armada, wie sie offene Gemüse und Blumenbeete oft überfallen, sei jedoch beim Hochbeet weitestgehend ausgeschlossen. Wieber ist ein Tüftler aus dem Effeff. "Natürlich habe ich die Hochbeete nicht erfunden", gibt der Friesenheimer gern zu. Seine Liebe zur Feinmechanik und zur Technik habe ihn zu rückengerechten und praktikablen Hochbeeten gebracht. Dass der 78-Jährige dabei ganz nebenbei seine Schneckenplage auf andere Schauplätze verlagert hat, gleicht fast schon einem kleinen Streich. Schnecken fliehen förmlich vor seinen Hochbeeten und schauen sich jetzt in der Nachbarschaft um.

Bei aller Liebe gelte dennoch bei der Befüllung ein genaues Augenmaß. Es heißt: Vorsicht vor dem Trojanischen Pferd. Bei der Befüllung von Hochbeeten mit eigenem Kompost bestehe zu oft die Gefahr, dass Schneckeneier bereits in der Erde abgelagert sind. Selbst bei Pflanzensetzlingen aus der Gärtnerei können es vorkommen, dass Wurzelballen Schneckeneier enthalten, weiß Wieber. Die Population des Vielfraßes wäre damit buchstäblich hausgemacht. Wichtiges Kriterium bei der Erwägung von Hochbeeten sei ebenso die Standortfrage. "Mitten in der Wiese mit hohem Gras, muss ich mich über Schnecken nicht wundern", erklärt Wieber.

Info: Auch das hilft gegen die Plage

In feuchten Sommern können Schnecken – vor allem Nacktschnecken – Gartenbesitzer schier zur Verzweiflung bringen. Die Liste der Rezepte gegen Schnecken ist groß, doch eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Oft wirkt die Kombination mehrerer Methoden am besten, sagt der Nabu.

> Morgens gießen: Eine verträgliche und generell wirksame Maßnahme ist laut Nabu, gefährdete Beete nicht abends, sondern frühmorgens zu gießen, so dass die nachtaktiven Schnecken die Feuchtigkeit nicht mehr zur Nahrungssuche nutzen können.

> Platz für Feinde: Ein naturnaher Garten, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist gegen Schnecken gewappnet. Zu den Vertilgern von Schnecken gehören Igel und Spitzmäuse, Vogelarten wie Amseln, Stare und Elstern, außerdem Kröten und Blindschleichen.

> Hindernis schaffen: Schneckenzäune sind laut Nabu hoch wirksam, jedoch teuer. Der Trick der Metall-Schneckenzäune ist ihr abgewinkeltes Profil, das die Schnecken nicht überwinden können.