Engagierten sich im Namen der Nachbarschaftshilfe (von links): Gertrud Walz, Margrit Baier, Bürgermeister Erik Weide, Claudia Günther, Irene Zimmer und Evelyn Kletzin Foto: Bohnert-Seidel

Versammlung: Rechnerin verabschiedet / Nachfolgerin schnell gefunden

Friesenheim - "Es war ein Tanz auf dem Eis", beschrieb Einsatzleiterin Sabine Junker auf der Hauptversammlung das Jahr 2020 für die Nachbarschaftshilfe Friesenheim.

Bilanzierte das Jahr 2019 noch überwiegend mit einem satten Plus, hieß es für 2020 aus Rücksicht auf die Helfer und Hilfesuchenden auf Sparflamme umzustellen . "Es war äußerste Vorsicht geboten", erklärte der Vorsitzende Bürgermeister Erik Weide in seinem Dank. Die Unterstützung war immer wieder mit starken Einschränkungen verbunden. Vor allem Ungewissheit limitierte die Tätigkeit der Helfer. Aber auch den Hilfesuchenden wurde viel zugemutet. "Noch nie habe ich so viel Zeit am Telefon verbracht", beschrieb Junker ihr Jahr 2020.

2019 war ein erfolgreiches Jahr: 104 Hilfesuchende wurden von 52 Helfern unterstützt. 7852 Stunden kamen zusammen. Eine große finanzielle Entlastung war ein Nachlass in Höhe von 15 000 Euro, der Rücklagen die Nachbarschaftshilf stärkte.

2020 wurden dann alle nicht zwingenden Einsätze zunächst auf Halde gestellt. Über Gespräche mit Betreuten, Mitarbeitern und Angehörigen habe Junker in der Einsatzleitung starken Rückhalt und Verständnis erfahren. Obwohl sehr viel auf Null gefahren wurde, leisteten die 57 Helfer 5521 Einsatzstunden.

Keine Corona-Ansteckungen im Rahmen der Tätigkeiten

Bezüglich des Infektionsgeschehens betonte die Einsatzleiterin: "Wir hatten ein Wahnsinnsglück. Es wurden keine Ansteckungen verzeichnet." Verstärkt wurden die Einkaufsdienste ohne persönlichen Kontakt, was vor allem auch die Angehörigen dankbar begrüßten. Das Minus in der Kasse in Höhe von knapp 1500 Euro blieb geringer als erwartet und wird über die Rücklagen gedeckt. Ein großes Dankeschön galt von allen Seiten Irene Zimmer, die nach 32 Jahren im Amt als Rechnerin verabschiedet wurde. Noch zu Beginn der Versammlung betonte Weide, dass noch kein Ersatz für die Position gefunden worden sei.

Der Ehrenvorsitzende Eugen Götz übernahm das Amt des Wahlleiters und fand launige Worte: "Frau Zimmer hat die ganzen Jahre den Laden geschmissen. Nie mussten wir ein Darlehen aufnehmen, nie sind wir Pleite gegangen. Jetzt will Frau Zimmer aufhören." Proforma stellte er in die Versammlung die Frage: "Jetzt suche ich eine neue Rechnerin unter euch. Wer meldet sich freiwillig?" "Ich würde das machen", meldete sich Claudia Günther. Kurz kehrte Stille ein. "Ich war selbst 20 Jahre im Vorstand eines Vereins. Noch nie habe ich erlebt, dass jemand freiwillig das Amt des Rechners übernimmt", erklärte Bürgermeister Weide.

Auch er fand einige Dankesworte für Zimmer. Sie habe "stets weiter gedacht als nur Zahlen geordnet und sortiert. Bei ihr war das Geld der Nachbarschaftshilfe stets in besten Händen".

Ehrungen: Ursula Engel, Gertrud Walz (zehn Jahre), Isabella Kuhn, Margit Baier (20 Jahre), Evelyn Kletzin (30 Jahre)

Neuwahlen: Erik Weide (Vorsitzender), Gerhard Kalt (Stellvertreter), Angelika Munz (Schriftführerin), Claudia Güthner (Rechnerin), Margit Baier, Ella Vetter, Ute Herzog, Roland Munz, Gerhard Althauser, Irene Zimmer (Beisitzer)