Neben Friesenheimer Realschülern hat sich auch Bürgermeister Erik Weide im Rollstuhlfahren geübt. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: Schüler üben Fahrt mit Rollstuhl

Friesenheim (cbs). "Behindertensport macht Schule" heißt ein Projekt des Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbands (BBS), das am Bildungszentrum in Friesenheim stattgefunden hat. Die Normalität im Umgang mit dem Rollstuhl ist dort längst keine Ausnahme mehr. Inklusion wird groß geschrieben und gelebt.

Loris ist Schüler in der siebten Klasse und bestens integriert. Erstmals erlebte er seine Mitschüler in der Sportstunde auf Augenhöhe, als zwei Sportler im Rollstuhl, Roland Blanke und Gennadij Neb, den Unterricht übernahmen.

Beide leben im Rollstuhl selbstbewusste Normalität. Sie betonen, dass dies nicht immer so war. Wichtig sei die Teilhabe und die Tatsache, dass nach dem Unfall noch viel Leben kommt und gelebt sein will. Sie engagieren sich im Behindertensport.

Mit Laura Braun vom Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband kamen die beiden Sportler an die Schule und brachten 15 Sportrollstühle mit. Kurz war die Einführung in den Umgang mit dem Rollstuhl. Fast schon scheu näherten sich die Jungen dem Rollstuhl, als begännen sie zu ahnen, was es heißt, sich ohne Beine zu bewegen. Es folgten Wettrennen, an denen auch Bürgermeister Erik Weide und Schulleiterin Angelika Philipzen teilnahmen. Das Angebot des Behindertensportverbands gehört für Philipzen an die Schule. "Wir sind eine Inklusionsschule und haben eine Außenklasse aus Kork bei uns – das passt einfach zu unserer Grundhaltung", sagte sie. Auch die Schüler müssten für das Thema sensibilisiert werden. "Der Rollstuhl sollte nicht als Makel, sondern als Gegenstand gesehen werden, der zur Teilhabe motiviert", so Bürgermeister Weide. Seine Unterstützung sei der Schule in diesem Bereich gewiss.