Gemeinderat: Gremium bekommt iPads / Kosten: 51 000 Euro

Friesenheim (cbs). Die Gemeinde Friesenheim soll noch in diesem Jahr 22 iPads für das Ratsinformationssystem erhalten. Insgesamt ist hierfür ein Betrag in Höhe von 51000 Euro kalkuliert. Die Endgeräte allein sollen knapp 23 500 Euro kosten. Für die Beschaffung von iPads mit größeren Bildschirmen hat der Gemeindrat jetzt überplanmäßige Ausgaben, bei zwei Enthaltungen, in Höhe von rund 13 612 Euro genehmigt.

Ab dem 1. Januar 2021 soll der Friesenheimer Gemeinderat mit dem Ratsinformationssystem arbeiten. Bereits im Haushaltsjahr 2019 habe dafür ein Betrag von 15 000 Euro zur Verfügung gestanden, führte Hauptamtsleiterin Anja Reichert in der jüngsten Sitzung aus. "Bekanntermaßen wurde der Betrag nicht abgerufen", sagt Reichert. Vielmehr wurde für das Haushaltsjahr 2020 ein Betrag in Höhe von 36 000 Euro veranschlagt. Im Betrag eingerechnet seien sowohl das Informationssystem als auch die Endgeräte für die Gemeinderäte. Gewählt wurde die Einrichtung über den Softwareanbieter Sternberg Software, dessen Programm und System bereits das Landratsamt Ortenaukreis nutze. Mit der Einführung des Programms "SD.NET" lassen sich Sitzungen des Gemeinderats sowie der Ausschüsse schnell digital organisieren.

Dass die großen Mengen an ausgedrucktem Papier wegfallen, dies gefiel allen Ratsmitgliedern, mit der Firma, die für die Endgeräte gewählt wurde, konnten sich allerdings einige nicht anfreunden. Dass vor allem die Firma Apple über den Kauf der iPads gefördert wird, daran störten sich unter anderem Ratsmitglied Christian Erb (FW). Er hätte sich eine Alternative zur Auswahl gewünscht.

"Der Gemeinderat geht einen großen Schritt ins digitale Zeitalter", stellt Brigitta Schrempp (CDU) fest. Mengen von Papier und die dazugehörigen Botengänge oder Portokosten fielen weg. Die hohen Kosten für die iPads rechtfertige zudem die hohe Qualität und Lebensdauer der Geräte, ist sich Schrempp sicher.

Wahl der Firma hängt mit Rahmenvertrag des Landes zusammen

Martin Mussler (FW) erkennt allerdings auch einen Nachteil: "Große Volumen sind über das iPad anstrengender zu lesen." Den Haushaltsplan oder die Jahresrechnung wünsche er sich nach wie vor in ausgedruckter Form. Dass die Gemeinde ausgerechnet die Geräte "vom monopolistischten Anbieter überhaupt bezieht", damit wollte sich Michael Walter (GLU) nicht zufrieden geben. Dass die Wahl auf Apple gefallen sei, hänge auch mit einem Rahmenvertrag zusammen, den das Land Baden-Württemberg mit der Firma geschlossen habe, ließ Bürgermeister Erik Weide durchblicken. Außerdem glaube er, dass diese Geräte lange halten.