Heinrich del Core begeistert das Publikum mit seinen Geschichten aus dem Alltag. Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Kabarett: Heinrich del Core sorgt in Sternenberghalle für Lacher / Veranstaltung mit 650 Gästen ausverkauft

DIe Halle bebte, den Frauen lief das Make-up davon: Heinrich del Core strapazierte am Mittwoch in der Sternenberghalle die Lachmuskeln von 650 Gästen. Mit seinen Geschichten aus dem Leben hatte er das Publikum auf seiner Seite.

Friesenheim. Heinrich del Core punktete mit seinen abgedrehten und verrückten Geschichten mitten aus dem Leben. "Ganz arg wichtig" seien derzeit im Leben von del Core nicht nur die roten Schuhe. Der Blick auf den Thermomix gleiche einer Maya-Opferschale, sein Navi schwitze aus Angst vor Blitzern bei der Fahrt durch die Schweiz und die ersehnte Drohne werde aus dem Propeller des Thermomix gebaut. Heinrich del Core schlug mit seiner humoristischen Erzählkunst Haken, jagte sein Publikum von einer Pointe zur nächsten. Verschnaufpausen waren nicht eingeplant.

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"Ganz arg wichtig", das aktuelle Programm des bekennenden Schwaben, war hinreißend. Schelmisch der Humor, der immer schön an der Oberfläche angesiedelt war, verständlich und eins zu eins nachvollziehbar. Del Core gibt sich als freundlicher Typ von nebenan, mit dem es sich um die Häuser ziehen lässt.

Der Schwabe entpuppte sich in der Sternenberghalle als ein Humorist, der zwar auf der Bühne stand, aber sich mittendrin in der Menge von 650 Gästen präsentierte. Seine Witze kommen an, bei der 12-Jährigen bis zum ältesten Gast, einer 80-Jährigen.

Del Core ist nicht beim politischen Kabarett angesiedelt. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, den Besuch von Erdogan und die Pro-Erdogan-Demonstration zu kommentieren: "Das ist so wie wenn Freilandhühner für Käfighaltung demonstrieren." Noch einen Ausrutscher in die Politik trifft einen Vergleich von Forschung, Religion und Politik. "Forschung ist, wenn jemand in einem stockdunklen Raum einen schwarzen Hund sucht. Religion ist, wenn im stockdunklen Raum ein Hund gesucht wird, der nicht da ist. Politik ist, wenn ein schwarzer Hund gesucht wird, dieser nicht da ist,aber jemand sagt, er hat ihn", so der Kabarettist.

Immer wieder sucht er das Gespräch mit dem Publikum, geht in Dialoge mit Besuchern und macht den Abend so, trotz seines vorgegebenen Programms, einzigartig.

Im Flug verging die Zeit. Mühelos warf del Core bis zum Ende mit Pointen um sich, schaffte Bilder in den Köpfen der Zuhörer und ließ den Saal toben. "Ganz arg wichtig" sei ihm auch der Urlaub mit Familie: Am Ende seines Programms erzählte er von einem gemütlichen Abendessens zu zweit. Und gab den Tipp an die Männer: "Kuscheln Sie morgens mit Ihrer Frau, damit Sie abends essen können, was Sie wollen." Mit besonderem Vergnügen nahm er das Eheleben aufs Korn und lud immer wieder in seine Gedanken- und Lebenswelt ein.

Heinrich Klaus del Core, früher unter dem Künstlernamen "Heini Öxle" bekannt, ist ein deutscher Kabarettist und Comedy-Zauberkünstler aus Zimmern bei Rottweil. Del Cores Vater kam 1959 als Gastarbeiter aus Apulien nach Rottweil, seine Mutter stammt wie er selbst gebürtig aus Schwaben. Er ist gelernter Zahntechniker, was thematisch in seinen Programmen zum Tragen kommt. Seit 2001 arbeitet er professionell als Künstler und trat auch in zahlreichen Fernsehsendungen auf. Im Jahr 2005 gewann er den baden-württembergischen Kleinkunstpreis. 2012 überzeugte er bei der Tuttlinger Krähe die Jury wie auch das Publikum mit seinem Programm "Alles halb so wild".