Der kleine Waldkauz ist wieder da: Seit fünf Jahren kommt der Waldvogel in den Sommermonaten nach Heiligenzell und nimmt unter dem kleinen Dach des Kamins beim Gasthaus "Dino’s Trinacria" den Platz ein. Foto: Bohnert-Seidel

Natur: Waldkauz wieder in Heiligenzell

Heiligenzell (cbs) -  Seit mehr als fünf Jahren, immer in den Sommermonaten, nimmt der kleine Waldkauz in Heiligenzell seinen Stammplatz unter dem Schutzdach über dem Kamin beim Gasthaus "Dino’s Trinacria" ein. Morgens wird im Schutz der Kastanien Richtung Süden geschaut und abends sitzt der Waldvogel auf seinem Spähposten Richtung Norden. Fast so als wollte er sich vergewissern, dass in Heiligenzell alles mit rechten Dingen zugeht. Spätabends ist er natürlich nicht zu sehen. Dann labt sich der kleine Räuber an der Mäusewelt oder sollten ihm diese einmal ausgehen, auch an den Kleinvögeln. "Waldkäuze nehmen alles, was sie überwältigen können", erklärt Jürgen Beckmann vom Naturschutzbund im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Maulwürfe, Ratten, Jungkaninchen, Mäuse, Frösche – bis zu 300 Gramm schwere Tiere vermag der Waldkauz zu überwältig en. Als Jungtiere werden die Waldkäuze nach der Brut und Aufzucht durch die Elterntiere aus dem Nest geworfen. Dann beginne der Überlebenskampf. "Wer das erste Jahr nach der Brut überlebt, weiß, was es heißt für sein Leben zu kämpfen", so Beckmann. Die Sterblichkeitsrate bei den Jungtieren sei extrem hoch. "Gleich die erste Hälfte der Jungtiere stirbt in den ersten Monaten weg." Längst träfen die Tiere nicht mehr auf ideale Verhältnisse.

Offensichtlich hat der kleine Waldkauz in Heiligenzell die langjährige Lebenserfahrung. Sein Anblick erfreut die Bürger allemal. Im Herbst wird er dann wieder weg sein. Dann beginne die Balz aufs Neue und die Suche nach einer gemeinsamen Bruthöhle.