Friesenheims Bürgermeister Erik Weide (links) schaute sich gemeinsam mit SPD-Landtagskandidat Karl-Rainer Kopf (Zweiter von rechts) und den beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Gerster (Zweiter von links) und Johannes Fechner die Sternenberghalle in Friesenheim an. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Politik: SPD-Bundestagsabgeordnete stellen Fördermittel von rund 1,4 Millionen Euro in Aussicht

Die Friesenheimer geben die Hoffnung auf Fördermittel für die Sternenberghalle nicht auf. Rund 1,4 Millionen Euro stellen die SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner und Martin Gerster nun in Aussicht.

Friesenheim. Aktuell steht Friesenheim in der förderfähigen Rangfolge für die Bundesmittel auf Platz vier. Höher geht es nicht. "Das ist doch schon mal ganz schön viel", bemerkte der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner gegenüber Bürgermeister Erik Weide. Fechner kenne die Problematik um die fehlenden Gelder für eine dringende Sanierung der Sternenberghalle. Deshalb habe er "Martin Gerster, den Mann mit dem großen Geldkoffer mitgebracht", wie Fechner ihn ankündigte.

Im November könnte mit den ersten Arbeiten gestartet werden

Seinen Geldkoffer hatte dieser zwar nicht dabei, dafür stellte er aber eine angemessene Fördersumme durch den Bund in Aussicht. Dass die Gemeinde und mit ihr der Gemeinderat ihre Hausaufgaben gemacht haben, stellte der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerster positiv fest.

"Wenn wir die Fördermittel zur Verfügung stellen, müssen sie auch umgehend in Form von Aufträgen an die Firmen weitergegeben werden", betonte Gerster. Weil die Gemeinde außerdem Landesfördermittel in Höhe von 500 000 Euro fest zugesichert bekommen habe, könnte sie im November mit den ersten Arbeiten beginnen, fügte Weide an. Die Mittel aus dem Fördertopf Entwicklung Ländlicher Raum sind an eine Abrufung bis im November 2021 gebunden. Dass diese Mittel nicht ausreichen würden, um Sanierungskosten für die Sternenberghalle in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro in Gänze zu finanzieren, machte Weide deutlich. "Die Sternenberghalle, die im Jahr 1981 erbaut wurde, war damals vielleicht für eine Kommune wie Friesenheim an der Obergrenze, wenn nicht gar darüber dimensioniert", erläuterte der Bürgermeister. In den kommenden Jahren dürfte mit weiteren Sanierungsmaßnahmen im zweistelligen Millionenbereich zu rechnen sein. Aber jetzt sollte es erst einmal an die Erneuerung von Heizung und Lüftungstechnik gehen, damit diese nicht zusammenbreche.

Mit einer maximalen Fördersumme in Höhe von 1,4 Millionen Euro (was 45 Prozent der förderfähigen Kosten entspräche) zuzüglich 500 000 Euro Landesfördermittel wäre der Gemeinde sehr geholfen, so Weide. Jetzt bei der dritten Antragstellung beim Bund stimmten alle Komponenten. "Ihr Antrag ist gut und aussagekräftig", sagte Gerster, während Weide betonte: "Wir haben alles gegeben". "Nachdem die erste Vorprüfung so gut ausgefallen ist, macht es Sinn, die Halle gemeinsam in Augenschein zu nehmen", hob Fechner hervor. Bekäme die Gemeinde ihre Zustimmung bis spätestens im Juni, ließen sich die Schubladen der Bauverwaltung mit den entsprechenden Bauplänen sofort öffnen, um spätestens noch im November dieses Jahres mit der Sanierung zu beginnen. Dass die Sternenberghalle einen sehr hohen kulturellen Wert in der Region genieße, habe die Gemeinde im Ausschreibungsverfahren bereits ausdrücklich herausgearbeitet, bemerkte Gerster. Dennoch kam er aus dem Staunen nicht heraus: "Dass in der Sternenberghalle so viel drin steckt, sieht man von außen nicht." Nachträglich ging ein Lob an den Architekten Carl Langenbach, der schließlich die zeitlose Architektur geschaffen habe. "Die Sternenberghalle bleibt ein architektonisches Highlight", fügte der SPD-Landtagskandidat Karl-Rainer Kopf hinzu, der bei der Besichtigung mit dabei war.

Der Bund hat im Oktober des vergangenen Jahres beschlossen, zusätzlich insgesamt 600 Millionen Euro für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen, Sport, Jugend und Kultur zur Verfügung zu stellen. Insgesamt 1300 Anträge sind eingegangen. Nach einer ersten umfassenden Prüfung durch das Innenministerium sind noch 1000 Antragssteller im Rennen. Die ersten 400 Millionen Euro sollen im März zugesagt werden und die restlichen 200 Millionen Euro bis im Juni 2021.