Das gesamte Grundstück bis zum Feldweg ist Teil des neuen Bebauungsplans Alter Sportplatz in Schuttern. Foto: Bohnert-Seidel

Schutterner Gremium will möglichst flexiblen Bebauungsplan für "Alten Sportplatz"

Die Entwicklung des "Alten Sportplatzes" hat den Ortschaftsrat in Schuttern erneut beschäftigt. Die Räte sprachen sich mehrheitlich für einen flexiblen Bebauungsplan aus, der auch wegen der unklaren Nachfrage nach Reihenhäusern Spielräume lässt.

Schuttern. Bevor Schutterns Ortschaftsrat eine Entscheidung verabschiedet, liebt er die Diskussion und das eindringliche Klären von offenen Fragen. So auch bei der Frage um die Ausrichtung des Bebauungsplans "Alter Sportplatz". Eigentlich hätte Ratsmitglied Guido Leberl noch mehr Zeit für die Ausarbeitung eines Bebauungsplans gehabt, aber die Zeit drängt, Entscheidungen müssen gefällt werden.

Auf eine Entscheidung drängte nicht nur Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf am Abend, sondern auch Gemeinderat Joseph Hugelmann (GLU). Im Grunde lasse der jetzt mehrheitlich (sechs zu vier Stimmen) unterstützte Plan viel Flexibilität in einzelnen Baufenstern, freute sich Ortsvorsteher Kopf.

Sollte, wie von Ratsmitglied Siegfried Greiner (CDU) mehrfach befürchtet, die Nachfrage nach Reihenhäusern für Schuttern nicht vorhanden sein, wäre auf den vorgesehenen Grundstücken ganz schnell der Bau von Einfamilienhäusern möglich. Diese Flexibilität bestätigte Ortsbaumeister Markus Reinbold. Ob das Reihenhaus in Schuttern gefragt sein wird, sollte die Zukunft zeigen. "Das Neubaugebiet ist nicht nur für Schutterner Bürger", gab Kopf zu bedenken. Immerhin seien bereits 13 Voranfragen für einen Bauplatz eingegangen. Das im Rat viel zitierte mangelnde Interesse an Reihenhausbebauung könne er nicht bestätigen. Martin Buttenmüller (CDU) fügte hinzu, dass Reihenhäuser für viele Familien eher finanzierbar seien. Außerdem würde weniger Fläche versiegelt.

Buttenmüller, der in der vergangenen Sitzung den Antrag auf zwei Parkplätze pro Wohneinheit gestellt hatte, und dafür den Rat mehrheitlich auf seiner Seite wusste, wollte am Dienstagabend wieder etwas zurückrudern: "Könnten wir die Parkplätze nicht im Verhältnis der Wohnfläche ausrichten?"

Zwei Baufenster sollen Spielraum lassen

Das wäre schon möglich, aber an die Entscheidung des Ortschaftsrats sei dieser gebunden, so Kopf, der eindringlich um 1,5 Parkplätze warb, weil er die Schutterner Bauwilligen nicht schlechter stellen wollte als beispielsweise die Oberschopfheimer.

Am Dienstagabend wurden neben der ersten Variante aus der vergangenen Ratssitzung drei weitere modifizierte Varianten von Stadtplaner Thomas Kernler, Ingenieurbüro Zink, vorgestellt. Der Rat hat sich bei sechs zu vier Stimmen für eine flexible Variante entschieden, die in zwei Baufenstern Spielraum lasse. Sollte die Nachfrage für vier Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten nicht vorliegen, wären aus diesen vorgesehenen Bauplätzen ebenfalls schnell Plätze für Einfamilienhäuser geplant.

Reinbold plädierte dafür die Restriktionen so gering wie möglich zu halten. So bleibe Spielraum bei der Sockelhöhe, die 1,20 Meter nicht überschreiten dürfe, und bei der Traufhöhe ab Sockelende. Damit werde eine maximale Traufhöhe von 7,70 Meter erreicht. Die Firsthöhe darf 11,5 Meter erreichen. Bei Gebäuden entlang der Westseite wären zudem drei Wohneinheiten möglich.

INFO

Erschließung

Ausgehend von einer Planung, die ein Gemeindewohnhaus (á 16 Wohneinheiten), vier Mehrfamilienhäuser (á sechs Wohneinheiten), 30 Einzel/Doppelhaushälften (á zwei Wohneinheiten) sowie fünf Reihenhäuser (á 1 Wohneinheit/Reihenendhaus á 2) vorsieht, lägen die Erschließungskosten pro Quadratmeter bei knapp 135 Euro.