Auf dem Gelände am Sternenberg in der Nähe der Sternenberghalle soll der erste Natur-Kindergarten in Friesenheim entstehen. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Sitzung: Neues Betreuungsabgebot soll auf dem Gelände am Sternenberg in Friesenheim realisiert werden

Der Gemeinderat Friesenheim gibt den Weg frei für einen ersten Natur-Kindergarten im Bereich der Sternenberghalle in Friesenheim. Bis spätestens 2020/2021 soll die neue Art der Betreuung realisiert werden.

Friesenheim. Die Entscheidung, einen Natur-Kindergarten im Bereich der Sternenberghalle zu errichten, gelte vorbehaltlich der weiteren Beratungen des Ortschaftsrats von Oberweier, auf dessen Gemarkung sich das geeignete Grundstück befindet. "Die Einrichtung eines Natur-Kindergartens stärkt die Vielfalt von Betreuung innerhalb der Gemeinde", sagte Bürgermeister Erik Weide in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Alle Fraktionen sind sich einig und stimmen für den Natur-Kindergarten

Ein Waldkindergarten ließe sich recht schnell im Zeitraum von 2020/21 in Betrieb nehmen. Mit dem Stand vom Oktober 2019 seien alle Kindergärten der Gemeinde im Ü3-Bereich belegt, erklärte Katharina Marx vom Hauptamt.

Unterhalb der Sternenberghalle, auf gemeindeeigenem Grundstück befände sich nach einstimmigem Votum des Rats der ideale Standort. Waldnähe, zentrale Lage zwischen Friesenheim, Heiligenzell und Oberweier sowie eine gute Anbindung für die Eltern sprächen für diesen Standort. Dass der Gemeinderat die Vielfalt in der Trägerschaft, aber auch hinsichtlich des pädagogischen Angebots anstrebt, stellten allen Fraktionen unmissverständlich klar.

Außerdem sprächen die erfahrene "Mehr Raum für Kinder"-Gesellschaft als Träger ebenso für sich, wie die recht schnelle Umsetzung, die nicht an jahrelange Vorbereitung mit Erschließungskonzepten gebunden sei. Wohlwissend, dass der Ortschaftsrat über den Standort am Sternenberg noch beraten muss, hat sich der Gemeinderat auf den Standort bei der Sternenberghalle geeinigt.

Schutzraum für die Kinder soll eine Art Rundwagen bieten

Viele Kriterien sprächen für den Standort: die Geländeverhältnisse eignen sich bestens, angrenzende Waldstücke schaffen ideale Bedingungen, die Erschließung an Strom, Wasser und Abwasser wäre gegeben außerdem wäre der Parkplatz an der Sternenberghalle ideales Grundstück für den Bring- und Holverkehr.

Schutzraum für die Kinder böte eine Art Rundwagen. Die Betreuungspreise orientieren sich an den Preisen in kirchlicher Trägerschaft. Dem Ungleichwicht wird somit vorgebeugt. Zwei Betreuungszeiten seien zu buchen.

Charlotte Schubnell (CDU) dankte für ein Konzept, das in "windeseile schnell durchgesetzt wurde", was sich Marko Kaldeway, Geschäftsführer der Trägerorganisation auf die Fahne schreiben dürfe. Neuer Träger und neues Spektrum entsprächen dem Zeitgeist. Auf kreative Weise ließe sich die Platznot der Kinderbetreuung vorläufig lösen. "In unserer Fraktion rennen Sie offene Türen ein", betonte Joseph Hugelmann (GLU). Terrassenlage und die Nähe zum Biotop der Holzgasse dürften die Kinder eine spannende Zeit erleben. Dass die Gebühren auf gleicher Höhe sind wie bei Kindergärten in kommunaler Trägerschaft, sei nur zu begrüßen, bemerkte Markus Rottler (SPD). Simone Buttenmüller (GLU) ist begeistert von der Grundpädagogik, die für Friesenheim ein Alleinstellungsmerkmal darstelle. Jetzt seien Kreativität und nicht Verplanung gefordert. "Da wäre sogar ich noch einmal gern Kind", erklärte Julius Haas (CDU).

Träger des Natur-Kindergartens ist die "Mehr Raum für Kinder"-Gesellschaft. Der Waldkindergarten gilt für Ü3-Kinder und ist mit verlängerten Öffnungszeiten von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 7.30 bis 14.30 Uhr zu betreiben. Die Gemeinde wird sich an den Betriebskosten mit 73 Prozent beteiligen. Ein Bauwagen soll vom Träger gegen Abrechnung einer jährlichen Miete in Höhe von 12 000 Euro errichtet werden. Im Haushalt 2020 sind Investitionskosten in Höhe von 250 000 Euro sowie eine Betriebskostenanteil in Höhe von 40 000 Euro eingeplant.