Mobilitätsnetzwerk: Aktuelle Ergebnisse vorgestellt / 2022 erste Maßnahmen erwartet

Friesenheim (cbs). Die Gemeinde Friesenheim ist 2019 dem Mobilitätsnetzwerk Ortenau beigetreten. Das vom Bund geförderte Mobilitätsnetzwerk Ortenau erarbeitet in enger Abstimmung mit dem Landkreis ein integriertes E-Mobilitäts- und Mobilitätskonzept mit einzelnen Bausteinen für das Verkehrskonzept des Ortenaukreises. Julia Edel von der Wirtschaftsförderung stellte das konzeptionelle Arbeiten des Netzwerks vor. Bürgermeister Erik Weide ist einer von drei Geschäftsführern im Netzwerk.

Themenschwerpunkte sind dabei Mobilitätsstationen im interkommunalen Verbund. Anhand von Einwohnerdichten und Arbeitsplatzdichten sollen geeignete Standorte gefunden werden. Gedanken darüber haben sich die Beteiligten bereits bei der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzepts gemacht.

Gespräche für die App laufen bereits

Zum Themenschwerpunkt "Gemeindeübergreifender Radverkehr" erfolgte in allen zehn Netzwerkkommunen eine Mobilitätsbefragung in Unternehmen mit mehr als 30 und 50 Beschäftigten. Auf dieser Grundlage wird ein Netz von Pendlerströmen erarbeitet. Daraus entwickelten sich Vorschläge für Radpendelachsen für die Berufs- und Ausbildungspendler. Abstimmungen in den jeweiligen Kommunen sollen folgen.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Netzwerks wäre die erste "digitale Vernetzung" über eine Mobilitäts-App. Personen aus unterschiedlichen Lebensbereichen sowie Institutionen hätten an den Grundlagen und Erfordernissen für eine App mitgewirkt. Ein Anforderungskatalog steht.

Gespräche zur Einführung einer Mobilitäts-App laufen derzeit auf Kreis- und Landesebene sowie mit potentiellen Partnern auch außerhalb des Ortenaukreises. Finanziell dürfte die Arbeit im Mobilitäts-Netzwerk den Gemeindehaushalt erst im Jahr 2022 treffen. 2022 wird mit ersten Umsetzungsmaßnahmen und mit entsprechenden Fördermitteln gerechnet, erklärte Edel. Der Zusammenschluss im Mobilitäts-Netzwerk mit zehn Kommunen brächte insgesamt hohe Vorteile für die Gemeinde über das Fachwissen, das aus den Kreisstädten generiert wird.

Die Idee zur Teilnahme am Stadtradeln resultiere aus dem Mobilitäts-Netzwerk, betonte Edel.

Ergebnisse für alle Kommunen verfügbar

Mittlerweile würden auch andere Kommunen anfragen, ob sie aufgenommen werden könnten, erklärte Bürgermeister Erik Weide. Aber nachträglich sei kein Einstieg möglich. Zum Schluss stünden aber die Ergebnisse allen Kommunen im Ortenaukreis zur Verfügung.

Ratsmitglied Michael Walter lobte die Arbeit des Mobilitätsnetzwerks. Ein Anfang sei gemacht, aber eigentlich sollte die Arbeit auf größere Beine gestellt werden. Verbindungen nach Hamburg oder Straßburg sollten künftig ebenfalls leicht abrufbar sein, so Walter.

Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau, gegründet im Jahr 2019 von zehn Kommunen, ist das bundesweit erste Netzwerk, das im Sinne nachhaltiger Mobilität für einen Landkreis gemeinsame Lösungen erarbeitet. Dem Netzwerk gehören an: Appenweier, Friesenheim, Gengenbach, Kehl, Lahr, Neuried, Offenburg, Rheinau, Schutterwald und Willstätt.

Eine App soll den insgesamt mehr als 420 000 Menschen im Ortenaukreis zur Verfügung stehen.