Friesenheim -  Er ist fast 30 Jahre auf den Bühnen in ganz Europa unterwegs – viele Male davon in Friesenheim. In diesem Jahr kommt der Schlagerstar mit seinem Programm "Weihnachtsträume mit Patrick Lindner" am 27. Dezember in die Sternenberghalle. Gemeinsam mit den "Geschwister Niederbacher" und den "Stimmen der Berge" will Lindner die Gäste ab 14 Uhr aus dem Trubel der Vorweihnachtszeit entführen und ein stimmungsvolles Konzert mit Zeit zum Abschalten bieten. Wie er die Weihnachtszeit und die Festtage verbringt und was seine Weihnachtsträume sind, hat Lindner der Lahrer Zeitung verraten.

Herr Lindner, Ihr bürgerlicher Name lautet Friedrich Günther Raab. Feiert Herr Raab anders Weihnachten als Herr Lindner?

Nein, keinesfalls. Dass ich neben meinem bürgerlichen Namen noch einen fiktiven besitze, liegt einzig und allein daran, dass der Name Patrick Lindner besser zu einem Schlagerstar passt. Ich habe damit keine zweite Persönlichkeit. Einige förmliche Angelegenheiten habe ich mit meinem bürgerlichen Namen zu erledigen, bei anderen bin ich dann eben Patrick Lindner – das wechselt ab und wächst zusammen. Zu einem Udo Jürgens hat auch nach einiger Zeit niemand mehr Herr Bockelmann gesagt.

Ein Blick auf ihren Terminkalender verrät, dass Sie durch ganz Europa reisen. Haben Sie Einfluss auf die Tour-Orte?

Das regelt meistens der Tournee-Veranstalter. Da habe ich eigentlich nichts damit zu tun.

Dann bringt der Tournee-Veranstalter Sie immer wieder nach Friesenheim. Haben Sie sich den Ort schon einmal angesehen?

Ich nutze oftmals die Gelegenheit bei den Orten, an denen ich zur Weihnachtszeit ein Konzert gebe, die Weihnachtsmärkte zu besuchen. Man muss jedoch bedenken, dass wir bei den Konzerten um Weihnachten und Neujahr meist einen Auftritt am Nachmittag und einen am Abend bieten – da hat man dann sehr wenig Zeit für irgendwas anderes und ist oft stressig. Aber dennoch ist mir Friesenheim nicht unbekannt und ich bin auch immer wieder gerne dort.

"Weihnachtsträume mit Patrick Lindner" heißt das Konzertprogramm. Was sind Ihre Weihnachtsträume?

Unter Weihnachtsträume verstehe ich all das, was man mit Weihnachten verbindet. Für mich steht dort an erster Stelle die gemeinsame Zeit mit meiner Familie.

Die Weihnachtstage verbringen Sie ganz traditionell Zuhause – mit Plätzchen backen und geschmücktem Weihnachtsbaum?

Plätzchen backen muss ich nicht. Ich habe das große Glück, dass ich ganz viele wunderbare Fans habe, die mich bereits in der Vorweihnachtszeit mit Selbstgebackenem versorgen. Da muss ich dann nicht mehr in der Küche stehen (lacht). Umso mehr Zeit bleibt mir dadurch, unser Zuhause schön gemütlich herzurichten. Das habe ich schon sehr gerne und da lege ich auch Wert darauf. Die Weihnachtstage selbst werden wir ganz gemütlich, ohne Stress, Zuhause vor dem Kamin verbringen.

Was war in ihrer bisherigen Laufbahn das schönste Ereignis?

Ich habe in den Jahrzehnten zahlreiche Preise entgegennehmen dürfen, unter anderem den Bambi, der herausragendste Preis in unserem Land. Dieser Preis war für mich eine große Auszeichnung.

Und das schlechteste Ereignis?

Als Musiker hat man immer zu funktionieren, ganz egal was auch gerade im Hintergrund passiert ist – da kann die Nachricht noch so grausam sein. Ganz nach dem Motto "the Show must go on" muss man trotz allem gut gelaunt und lächelnd vor dem Publikum stehen. Das fordert wahnsinnig viel Kraft.

Glauben Sie, dass der Schlager irgendwann ausstirbt?

Es gab schon immer Wellenbewegungen. Im Moment ist der Schlager wieder absolut angesagt. Zu meiner Anfangszeit, Ende der 1980er-Jahre war die Volksmusik noch "en vogue", der herkömmliche Schlager stand hintenan. Heute ist es wieder genau umgekehrt. Das unterstreichen auch markante Interpreten wie Helene Fischer, die den Schlager in die junge Ecke getrieben haben. Und für viele junge Menschen gehört nun der Schlager zum Partymachen mit dazu. Selbst Lieder aus den 70er-Jahren, beispielsweise von Udo Jürgens, laufen wieder auf jeder Party und stellen sich als Dauerbrenner heraus. Der Schlager ist ein Stück deutsche Geschichte, der wird nie aussterben.

In ihrem Terminkalender für 2019 ist noch eine Lücke im Dezember. Kommen Sie da nach Friesenheim?

Das kann ich leider nicht versprechen – aber es wird definitiv nicht das letzte Mal sein. Höchstwahrscheinlich werde ich im Jahr 2020 mit der "klingenden Bergweihnacht" und den Feldbergern unterwegs sein. Ich kann mir vorstellen, dass wir auch in Friesenheim Halt machen werden. Ich habe in dieser Gegend eine unglaublich tolle Fangemeinde, die mir sehr wertvoll ist und ich bin immer wieder gerne dort.  

Info: Karriere

Seit fast 30 Jahren ist Patrick Lindner auf den Bühnen unterwegs. 1989 wurde er beim Grand Prix der Volksmusik entdeckt. Der gelernte Koch erhielt 1991 den bis heute einzigen Bambi in der Kategorie Volksmusik. Drei Platin-Schallplatten, sechs Goldene sowie fünf goldene Stimmgabeln bestätigten seine Beliebtheit beim Publikum.