Claudia Killius beim Desinfizieren der Bänke nach dem Gottesdienst. Foto: Bohnert-Seidel

Gottesdienste: Ehrenamtliche Helfer setzen Hygienekonzept um / Pfarrer wirbt für weitere Freiwillige

Friesenheim - Sie sind die stillen Helden hinter den Gottesdiensten: Damit das Hygienekonzept der Gottesdienste funktioniert, haben die freiwilligen Ordner der katholischen Kirchengemeinde Friesenheim hinter den Kulissen alle Hände voll zu tun.

Kurz vor 18 Uhr öffnet Anke Benz die Kirchentür. Die Abendsonne dringt ins Gotteshaus und verdrängt etwas die klamme Kälte. Gegen 18 Uhr eilt Claudia Killius über die Sakristei in die Kirche. Sie hat Ordnerdienst am Samstagabend.

In der Regel sind die Ordner eine halbe Stunde früher da. Normalerweise teilt sie sich ihren Ordnerdienst mit Urte Stahl. Sie hat jedoch an diesem Samstagabend eine familiäre verpflichtung. Die beiden Friesenheimerinnen sind das feste und beständige Ordnerteam in der Pfarrkirche St. Laurentius. Gemeinhin gilt: "Ohne Ordnerdienst, kein Gottesdienst. So einfach ist das", sagt Pfarrer Steffen Jelic gegenüber der Lahrer Zeitung.

Ordner helfen sich gegenseitig aus

Hin und wieder hilft auch Emanuel Engel aus. Fest in den Dienst eingebunden sind auch Roswitha Fischer und Martin Abler aus Oberweier. Letzterer hatte am Samstag kurz nochmals in den Ordnerplan der Kirchengemeinde geschaut.

Weil nur Claudia Killius auf dem Dienstplan für Friesenheim eingetragen war, hat er sich kurzerhand auf den Weg gemacht. In Oberweier, wo Abler normalerweise seinen Ordnerdienst verrichtet, kann die Pfarrgemeinde an diesem Abend auf genügend freiwillige Helfer zurückgreifen.

In allen Katholischen und Evangelischen Kirchengemeinden stehen und fallen die Gottesdienste mit den Ehrenamtlichen. Sie sorgen während und nach dem Gottesdienst für die Einhaltung von Hygieneplänen. Dass die Kirchen dabei schon von Anfang an strengere Konzepte fahren, ist bekannt.

Kaum hat der Gottesdienstbesucher seinen ersten Schritt ins Foyer der Kirche getan, steht auch schon der Desinfektionsspender bereit. Es bleibt ausreichend Abstand zu den beiden Pulten, auf denen Anmeldezettel für den Gottesdienst bereitliegen. Maria und Werner Kohler bringen ihren ausgefüllten Zettel bereits mit. So lassen sich zeitweilige Staus zum Ausfüllen der Nachverfolgungsformulare vermeiden. Notiert werden Name und Telefonnummer.

Die Gottesdienst-Besucher kommen aus Friesenheim, Heiligenzell, Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern. Viele Kirchgänger kommen allein oder zu zweit. Die meisten kennen sich aus und reihen sich langsam in den Bänken von vorne nach hinten ein. Kurz vor Gottesdienstbeginn eilt ein Ehepaar herein. Die beiden Oberschopfheimer finden auch in der Friesenheimer Kirche ihren Stammplatz.

Vor dem Gottesdienst hat Messnerin Anke Benz die Kirchenbänke und alle sakralen Elemente desinfiziert. Nach dem Gottesdienst wischt Claudia Killius die Bänke durch. Sämtliche Handgriffe sitzen und wirken wie ein schon lange dazugehöriges Ritual.

Gottesdienste sind nicht nur ein Ort der geistlichen Besinnung, in der heutigen Zeit sind sie auch ein Ort, der hygienischen Sicherheit. Pfarrer Steffen Jelic erklärt, dass in den Pfarrgemeinden immer wieder Freiwillige gesucht sind. "Es wäre wunderbar, könnten wir die Arbeit auf mehreren Schultern verteilen", so Jelic

So kann man mitwirken

Wer die Katholische Kirchengemeinde Friesenheim beim Ordnerdienst in den Pfarrkirchen unterstützen möchte, wendet sich ans Zentrale Service-Pfarrbüro unter Telefon 07821/99 35 90 oder per E-Mail an info@kath-friesenheim.de