Die beiden katholischen Kirchenchöre aus Friesenheim und Oberweier haben den Festgottesdienst musikalisch umrahmt. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Fest: Kirchengemeinde feiert Laurentius

Friesenheim (cbs). Am Altar in Friesenheim steht die Holzfigur des heiligen Laurentius. Dort steht sie nur zum Laurentiusfest, seit die neobarocke Kirche im Jahr 1913 erstmals geweiht worden war. Die Kirchengemeinde Friesenheim feierte das Laurentiusfest mit einem Festgottesdienst.

Unter der Leitung von Martin Groß sangen die beiden katholischen Kirchenchöre aus Friesenheim und Oberschopfheim. Unterstrichen wurde die besondere Festlichkeit mit der liebevoll geschmückten Kirche. Ein roter Teppich zog sich vom Taufbecken zum Altar. Diakon Thomas Schneeberger hielt die Predigt und machte die Liebe zum zentralen Thema seiner Botschaft.

Der Ruf "Mein Gott", sei oft ein Ausdruck des Erschreckens, Erstaunens oder ein Gebetsruf. Das Laurentiusfest sei Anlass um sich einmal mit dem Gottesthema zu beschäftigen.

Beide Kirchenchöre begeistern mit ihrem Gesang

Eigentlich werde der Gottesbegriff nur noch oberflächlich verwendet. Es fehle der bewusste Gebrauch. "Es gibt nicht den Gott, den Glauben", so Schneeberger. Gott sei vielfältig und erfahrbar in der Liebe. "Ohne Liebe können wir nicht existieren."

Laurentius sei eine der beliebtesten Heiligengestalten der Kirche. Seine vorbehaltlose Liebe habe Vorbildcharakter. Ein Leben lang habe sich Laurentius für die Armen seiner Zeit eingesetzt. Als er nach der Ermordung von Papst Sixtus den Kirchenschatz an Kaiser Valerian übergeben sollte, verteilte er Geld und Güter unter den Armen und Kranken. Sie brachte er als wahren Schatz der Kirche vor den Kaiser. Kaiser Valerian ließ ihn verbrennen. Selbst 1761 Jahre nach dem qualvollen Tod von Laurentius zählten die Armen zum wahren Schatz der Kirche. Für sie müsse Platz sein, nicht als Geduldete am Rande der Gesellschaft, sondern in der Mitte. Alle zählten dazu die Arbeitslosen, Kranken, Flüchtlinge, Fremde, Alleinstehende und Kinder. Das Laurentiusfest sei demnach ein Gedenk- und Mutmachtag. Im Anschluss an den Festgottesdienst traf sich die Kirchengemeinde draußen auf dem Hof zum kleinen Umtrunk.