Zahlreiche Kirchengemeindemitglieder sind erstmals nach Oberschopfheim gekommen. Anlässlich der Bibelwoche haben sie sich im Pfarrsaal untereinander ausgetauscht. Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Bibelwoche: Kirchengemeindemitglieder tauschen sich aus

Oberschopfheim (cbs). Die ökumenische Bibelwoche gehört in den Jahreskreis der beiden Kirchengemeinden. Kaum ein Ort und eine Veranstaltung ist vergleichbar mit dem offenen und konkreten Gespräch über Bibeltexte und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben. Evangelisch oder katholisch, die Konfessionsfrage, stellt sich zur ökumenischen Bibelwoche nicht. Vielmehr ist es die gemeinsame Auseinandersetzung mit ausgesuchten Bibeltexten. In diesem Jahr haben Pfarrer Steffen Jelic und Pfarrer Rainer Janus den Radius der Bibelwoche erweitert: Auch die Riedgemeinden, Hohberg mit Diersburg, sowie zum ersten Mal Oberschopfheim sind mit dabei. Viele Menschen kamen in den Pfarrsaal des Friesenheimer Ortsteils. "Dass heute so viele Gäste gekommen sind, freut und ganz besonders", erklärten die beiden Pfarrer Kornelius Gölz und Steffen Jelic.

"In Friesenheim wurde mit die Bibelwoche begonnen und wird seit diesem Jahr bewusst mit den Kollegen in den Riedgemeinden sowie Diersburg und Hohberg koordiniert", erklärte Jelic.

Seit 21 Jahren gibt es die Bibelwoche in Friesenheim

Die Abende sind in sich abgeschlossen und lassen sich für jeden sehr gut nachvollziehen. Das Thema der Bibelwoche "Vergesst nicht..." schuf am Donnerstag Zugang zum fünften Buch Mose, das normalerweise in der Gottesdienstordnung an den Sonntagen nicht vorkomme. Dass sich die beiden Pfarrer sehr gut verstehen, war in der Gestaltung des Abends deutlich. Gemeinsam mischten sie sich in Gesprächsgruppen und erzählten aus ihrem eigenen Leben, ihrem Zugang zur Kirche, aber auch über Menschen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. In kleinen Gruppen haben sich die mehr als 30 Besucher gegenseitig bekannt gemacht. Bewusst wurde sich zum Nächsten gesetzt, der einem bisher fremd war. Pfarrer Jelic erzählte von der Begegnung mit einem kleinen Jungen mit Downsyndrom. Als er diesen segnete, machte der kleine Mann spontan den Segensgruß beim Pfarrer auf die Stirn. "In dieser spontanen Handlung ist mir klar geworden, dass wir uns nicht nur von Gott her segnen lassen", so Jelic. Segnung begreife sich als Dialog, weil immer zwei dazu gehören. Ein besonderes Beispiel für den Segensgruß seien die 300 000 Sternsinger, wobei auch mehr als 100 Kinder in Friesenheim unterwegs waren und den Segen Gottes in die Häuser gebracht haben.

Seit 21 Jahren feiern die beiden Konfessionen in Friesenheim ihre Ökumenische Bibelwoche. Heute, Samstag, wird um 9 Uhr zum gemeinsamen Bibelfrühstück ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. Abschlussgottesdienst ist am Sonntag, 9. Februar, ab 10.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Friesenheim.