Agnes Haag (von links) zählt zu den treuesten Kunden für Waren aus fairen Handel. Ursel Schneeberger, Johannes Samuel Merz und Ulrike Merz verkaufen mit viel Freude. Foto: Bohnert-Seidel

Ulrike Merz koordiniert den Verkauf in den Ortsteilen

Oberschopfheim (cbs) - Die katholische Kirchengemeinde Friesenheim macht sich stark für Produkte aus fairem Handel. Ulrike Merz aus Oberschopfheim übernimmt neu für alle Pfarreien den Verkauf und weiß Gemeindemitglieder an ihrer Seite. Einmal im Monat wird sie sich mit entsprechenden Waren im Foyer oder vor der jeweiligen Pfarrkirche platzieren.

Verkauf aus fairem Handel hat es in einigen Pfarreien, beispielsweise schon gegeben, er ging aber oft zäh vonstatten. Die Zeiten für die Gottesdienste änderten sich und der Einkauf war für einige Mitglieder beschwerlich. Jetzt übernimmt Merz die Koordination und ist dankbar für jegliche Form der Hilfe. In Schuttern versucht sie den fairen Handel neu aufzubauen.

Eine Institution des Verkaufs aus fairem Handel ist in Oberschopfheim Ursel Schneeberger. "Ha, ich mach des schun sit 28 Johr", erklärt die 74-Jährige. Einmal kurz nachgedacht und schon ist sie bei 40 Jahren.

Treue Kunden sind seit 40 Jahren dabei

Es war der Oktober im Jahr 1978 als zum Missionssonntag eingeladen wurde und Waren aus fairem Handel in der Erzdiözese beworben wurden. Damals ließ sie sich die Waren aus der Zentrale für "Gepa-Waren" in Düsseldorf schicken. Der Erfolg des Verkaufs ging mehr oder weniger auf eigene Rechnung. "Aber die Oberschopfheimer haben mich immer unterstützt", erzählt Schneeberger.

Sie kennt nicht nur ihre Kundschaft, sie kennt auch deren Vorliebe für Schokoladensorten, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Rosinen, Gewürze oder Gummibärchen. "Ich bin extra früher gekommen, damit ich gleich meine Sachen holen kann", sagt Agnes Haag, die seit 40 Jahren Kundin ist, an einem der Verkaufstage. "Ja, die Agnes zählt zu den wirklich treuen Kunden", lobt Schneeberger und drückt der 86-Jährigen zwei Tafeln Schokolade in die Hand. Die Handtaschen der Gottesdienstbesucher sind an diesem Sonntagmorgen besonders groß. Falls das nicht reicht, hat Merz noch Papiertüten parat. Unterstützt wird sie von ihren Söhnen. "Es läuft ganz schön gut", sagt die 40-Jährige. Die Erkenntnis, dass sie so alt ist, wie der Faire Handel in Oberschopfheim, lässt sie staunen. Bisher war die Aktion immer in den Händen der Frauengemeinschaft. "Aber ich bin froh, dass ich jetzt eine Nachfolgerin habe und noch etwas mithelfen kann", erklärt Schneeberger.