Sitzung: Friesenheimer Organisation plant Aktionen für Flüchtlinge / Weitere Helfer werden gesucht

Die Mitglieder im Netzwerk Solidarität haben sich nach dreimonatiger Pause erstmals im Pfarrgarten in Friesenheim getroffen. Allen ist klar: Die Flüchtlingshilfe muss trotz der Umstände weitergehen.

Friesenheim. "Irgendwie ist es fast schon ein Treffen unter Freunden", sagte Gastgeber Pfarrer Rainer Janus in die Runde. "Aber unter den Corona-Bedingungen ist das Pflegen von sozialen Kontakten sehr schwierig", fügte er an. Umso schwieriger sei die Form von sozialer Arbeit, die das Netzwerk Solidarität begründe. Janus berichtete von einem jüngsten Treffen der Flüchtlingshilfe der Evangelischen Kirche und stellte fest: "Wichtig in den Unterkünften ist der Anschluss ans W-Lan." Dafür habe sich das Netzwerk Solidarität in Friesenheim eingesetzt. "Die meisten Gemeinschaftsunterkünfte verfügen nicht über ein freies W-Lan", so Janus.   Mitglieder setzen sich privat ein: Betroffen berichtet Janus über die Form von Homeschooling von Kindern aus geflüchteten Familien. Viele Familien verfügten nicht über die notwendigen Notebooks, die Endgeräte, die sie am Unterricht teilnehmen ließen. Im Netzwerk seien die Fäden dennoch für die Belange der Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten und der Integrationsmanagerin zusammengelaufen. Die Verbindungen stimmten. Die dringend notwendige Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen sowie die einzelne Begleitung von Familien und Erwachsenen sei weiter gelaufen. "Offiziell durfte das Netzwerk kaum handeln, aber ich weiß von zahlreichen Leuten, die sich weiterhin privat für die Familien eingesetzt und diese besucht hätten", bestätigt Janus.   Themenabende sind geplant: Unterstützung sei dringend notwendig. Der Vorsitzende des Netzwerks Eberhard Braun betonte: "Die Gemeinschaftsunterkunft Am Bahnhof ist voll belegt." Unter den mehr als 80 Bewohnern befänden sich Menschen aus Afrika, Syrien, Afghanistan, der Türkei und China. Gesucht werden weiterhin Menschen, die sich einbringen, Kinder in Vereine bringen und mit am Ball blieben. Angedacht sei ein Schultütenbasteln für Kinder, die in diesem Jahr eingeschult werden. Kreative Ideen seien gefragt, um gemeinsam in Kontakt und ins Gespräch zu kommen und die deutsche Sprache zu vermitteln. Solange im alten Klostergebäude noch nicht die Handwerker zum Umbau zur Kindertagesstätte eingezogen sind, stünden die Räume für Themenabende zur Verfügung. Ergänzen ließe sich zudem die Begrüßungsmappe der Gemeinde Friesenheim, um Vorschläge zur Freizeitgestaltung und Unternehmungen. Solange die Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft lebten, ließe sich der Kontakt gut gestalten. "Schwieriger wird es in der Anschlussunterbringung", so Braun. Gut gelinge nach wie vor über den Verein Haus- und Gartenfreunde mit den Bewohnern im Kloster die Gestaltung des Nutzgartens im Klostergarten. Im Friesenheimer Ferienprogramm stehen Plätze für Kinder aus den Unterkünften zur Verfügung. Plätze für das Sommerferienprogramm gesichert: Für das Netzwerk habe Jugendreferent Andreas Pahlow extra ein paar Plätze freigehalten. "Wenn die Internetseite für die Anmeldungen frei geschaltet sind, hätten die Kinder aus Flüchtlingsfamilien nie eine Chance auf einen Platz", so Pahlow.

Bevor es in die Sommerferien geht, wird sich das Netzwerk Solidarität nochmals treffen. Ort und Datum wird noch bekanntgegeben. Für alle, die Fragen an das Netzwerk Solidarität Friesenheim haben oder sich selbst einbringen möchten, steht Vorsitzender Eberhard Braun nach Absprache zur Verfügung. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an netzwerk@solidaritaet-friesenheim.net oder per Telefon 07821/ 3 29 83 43.