Bei der Fasentverbrennung in Friesenheim war das Gejammer der Hästräger groß. Nun ist es vorbei mit ihrer Herrschaft. Trösten können sie sich beim Rückblick auf eine tolle Kampagne und mit der Vorfreude auf das nächste Jahr. Foto: Bohnert-Seidel

Friesenheimer Zünfte beenden die tollen Tage mit dem Verbrennen ihrer Narrenpuppen

Friesenheim - Aus und vorbei ist es mit der Narretei in Friesenheim und allen Ortsteilen. Am Dienstagabend wurde die Fastnacht verbrannt und die Narrenbäume gefällt. Ab heute übernehmen wieder Bürgermeister und Ortsvorsteher.

Riesig waren die Taschentücher, mit denen sich Hexen und Co am Dienstagabend die Kullertränen aus dem Gesicht gewischt haben. Aus und vorbei ist es mit der Narretei. Unter großem Gejammer und Heulen trugen die Narren ihre Fastnacht in der Großgemeinde zu Grabe. Kein anderes Ende schmerzt den Narr so sehr, wie das Ende seiner glückseligen Fasent. Damit auch wirklich jeder einzelne bemerkte, wie ernst die Lage ist, wurden in allen Ortsteilen nicht nur die Narrenbäume gefällt, sondern auch die Narrenpuppen verbrannt.

Lichterloh steckten Adelheid und Co in Brand. In Friesenheim schickte der Zeremonienmeister gleich ein paar Wünsche Richtung Rathaus. Weg mit den ausgewiesenen Parkplätzen in der Friedrichstraße und Deckel drauf auf den Dorfbach, dann wären die Parkplatzprobleme in der Hauptstraße ein für allemal geklärt.

Von tiefem Schmerz erfüllt verabschiedeten sich die Narren von der Fastnacht. Rathausplätze wurden zum Ort des großen Tränentals. Die Musikvereine und Fanfarenzüge spielten Trauermusik. Viele Narren kamen in Schwarz an die Treffpunkte. Vom Baum geholt waren die Narrenpuppen und auf einem Bett aus Stroh und gelegt, binnen weniger Minuten entflammt. Zurück bleibt der Trost, dass die Fastnacht in diesem Jahr besonders schön war.

Lange waren die tollen Tage herbei gesehnt worden. Vielerorts wurden die Nächte zum Tag gemacht, aber auch die Tage mit Inbrunst gefüllt. Ein Höhepunkt jagte vom Schmutzigen Donnerstag bis Fasentdienstag die Narren auf die Straßen, in die Hallen oder auch in die Häuser. Kein langes Stelldichein wünschen sich allerdings die Narren mit ihrem Kater. Aus diesem Grund gab es nahezu überall in den Ortsteilen ganz nach dem Motto "Gib dem Kater-Saures" deftiges Heringsessen.

"Ritsche ratsche" wurde der Baum abgesägt. Die Fasentpuppe aufs Stroh gelegt, "jetzt brennt sie lichterloh und gleich ist sie wirklich nimmi do", verkündete die Fasentzunft in Friesenheim in standesgemäßer Trauerkleidung mit Zeremonienmeister Andreas Wienhold.

Fortan ist es vorbei mit der wunderbaren Narretei und ab dem heutigen Aschermittwoch übernehmen wieder Bürgermeister Erik Weide und die Ortsvorsteher Gerold Eichhorn, Richard Haas, Michael Jäckle sowie Hans-Jürgen Kopf ihre Amtsgeschäfte.

Info: Aschermittwoch

Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, in der Heiligen Messe dieses Tages die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Der Empfang des Aschenkreuzes gehört zu den heilswirksamen Zeichen.