Haben sich eines der "Sorgenkinder" – die Grundschule Oberschopfheim – angesehen (von links): Bürgermeister Erik Weide, Ewald Schaubrenner, Miriam Ziegler, MdL Sandra Boser, Ortvorsteher Michael Jäckle und Wolfgang Kienzler Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Rundgang: Gemeinde Friesenheim hofft auf Unterstützung des Landes / Schulen müssen saniert werden

Die Sanierungen in den Schulen und in der Sternenberghalle kosten die Gemeinde in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro. Friesenheim ist auf Landes- und Bundeszuschüsse angewiesen.

Friesenheim. Große Sanierungspakete machen der Gemeinde Friesenheim für die Zukunft zu schaffen. Allen fünf Grundschulen stehen Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe bevor und die Sternenberghalle braucht nach 40 Jahren eine neue Lüftungs- und Heizungstechnik. Kosten in Höhe von 3,5 Millionen stehen für die Sternenberghalle in der Kalkulation. Langsam scheinen jedoch die Fördertöpfe für energetische Sanierungen oder Erneuerungen zu versiegen. Die Gemeinde Friesenheim habe bereits an allen möglichen Stellen angeklopft.

Zuschuss könnte es über Umweltförderprogramm geben

"Leider wird es immer schwieriger", erklärte Bürgermeister Erik Weide. Mehr oder weniger laufe die Anlage noch, jederzeit sei jedoch mit einem Stillstand zu rechnen. Die Grüne Landtagsabgeordnete Sandra Boser hat sich ein Bild von der Grundschule Oberschopfheim gemacht, wird das Anliegen der Gemeinde mitnehmen und versprach sich zu kümmern. Eventuell könnte es eine Art Zuschuss über Umweltförderprogramme geben.

V o m großen Förderprogramm der Landesregierung habe bislang die Realschule und Werkrealschule Friesenheim profitiert. Dort wurden Umbau- und Neubaumaßnahmen zur Ganztagsschule vom Land unterstützt. Bisher waren jedoch Sanierungsmaßnahmen wie energetische Sanierungen oder Teilsanierungen ausgenommen. "Seit einem Jahr gibt es eine Förderung zur Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit", erklärte Boser. Bis zu 40 Prozent der Maßnahmen würden über Fördergelder bezuschusst. "So wie die Grundschule Oberschopfheim präsentiert sich uns jede Schule hinsichltich der Notwendigkeit zur Sanierung", erklärte Bürgermeister Weide der Landtagsabgeordneten. Der Altbau ist 107 Jahre alt und der Neubau 57 Jahre. Umfassende Sanierungen habe es an der Schule noch nicht gegeben. Hin und wieder gab es neue Fenster oder einen Anbau an den Turnraum.

Eine erste große Sanierung ist die kleine Mensa. Energetisch weise, das Gebäude ebenso wie alle anderen vier Grundschulen in Friesenheim, Heiligenzell, Oberweier und Schuttern große Mängel auf.

Ein "sehr großes Sorgenkind" sei die Pausenhalle. An der Schule wird auf Pausen ohne Regen gehofft, damit der Hof zur Verfügung steht. Regenschirme werden mitgenommen, weil ein Aufenthalt in der Halle, mangels Schallschutz so gut wie unmöglich sei, erklärte Miriam Ziegler, Lehrerin an der Grundschule. Ortsvorsteher Michael Jäckle betonte, dass die Sanierung der Pausenhalle sowie der Toiletten oberste Priorität bei den Haushaltsberatungen habe. Ziegler führte die Gäste durch das Gebäude.

Als Lehrerin sprach Miriam Ziegler auch den Lehrerbedarf an. Aktuell unterrichte sie eine vierte Klasse mit 27 Kindern. "Die Schwachen gehen verloren", erklärte sie. Angefragt wurde nach mehr Unterstützung in den Klassen. "Mir wäre schon geholfen, wenn mir eine der Betreuungskräfte aus der Randzeitbetreuung am Vormittag zur Seite stünde", so Ziegler. Bei der aktuellen Klassenstärke sei an Krankheitsvertretungen nicht zu denken. "Leider sind nicht alle Lehrerstellen im Land besetzt", erklärte Boser. Nach Beginn des Schuljahrs 2019/20 blieben noch 500 Stellen unbesetzt. An der Grundschule unterstützt ein Jugendlicher im Freiwilligen Sozialen Jahr die Lehrkräfte. "Das ist für uns unverzichtbar", erklärte Ziegler.