Friesenheim - Am Schutterner Baggersee soll ein Mehrzweckgebäude errichtet werden. So sieht es der Wirtschaftsplan für 2019 vor. Außerdem steigen die Pro-Kopf-Verschuldung und die Gebühren für Abwasser an.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats legte der Kämmerer auch die Wirtschaftspläne für die Friesenheimer Eigenbetriebe vor. Ausreißer ist die Abwasserbeseitigung. "Der Eigenbetrieb Abwasser hat den höchsten Schuldenstand", teilte Joachim Wagner mit. Für 2019 ist daher mit einer Erhöhung der Abwassergebühr zu rechnen. Aktuell liegt der Abwasserpreis pro Kubikmeter bei 1,60 Euro. Angebracht wären laut Kämmerei 1,80 Euro.

Beim Finanzposten für die Abwasserbeseitigung stehen die Einnahmen in Höhe von 435 000 Euro den Ausgaben von mehr als zwei Millionen Euro gegenüber. Immer wieder wird in eine neue Kanalisation investiert. Daraus ergibt sich für 2019 ein Finanzierungsbedarf von mehr als 1,6 Millionen Euro. Kostendeckend sei eine Schmutzwassergebühr in Höhe von 1,80 Euro pro Kubikmeter, erläuterte Ralf Kornmeier für die Kämmerei. Die Gebühren für das Niederschlagswasser errechnen sich aus dem Anteil versiegelter Flächen. In der Großgemeinde betreffe dies insgesamt 1,35 Millionen Quadratmeter. Pro Quadratmeter wird eine Gebühr in Höhe von 30 Cent erhoben. Da im Haushalt noch ein Überschuss aus dieser Gebühr vorliege, ließe sich eine Senkung auf 28 Cent pro Kubikmeter erreichen.

Naherholungsgebiet ist ein Erfolgsmodell

Der Haushalt der Wasserwerke schließe mit einem Jahresgewinn in Höhe von 34 000 Euro ab. Mit dieser Summe sollen Verluste aus den Vorjahren ausgeglichen werden. Für ein Strukturgutachten sind zusätzlich 48 000 Euro vorgesehen.

Eine weitere Fotovoltaikanlage ist für die Unterkunft in Schuttern vorgesehen. Für sie ist eine Summe in Höhe von 100 000 Euro eingeplant. Der Eigenbetrieb schließt ausgeglichen. Die Investitionen des Eigenbetriebs Bauland sollen über Grundstücksverkäufe ausgeglichen werden.

Relativ ausgeglichene Zahlen liefere auch das Naherholungsgebiet in Schuttern: Absolut keine Belegungsprobleme gibt es auf dem Campingplatz – einige Gäste haben sogar schon für die kommenden zwei Jahre gebucht, berichtete Kämmerer Wagner. Ein Lob der Camper steht für das komplette Personal am Baggersee mit Reinigungskräften im Raum. Besten Ruf genieße auch das neue Pächter-Ehepaar Dockhorn am See. Noch nie habe er so großen Zuspruch vernommen, sagte Wagner. Der Haushalt für das Naherholungsgebiet schließe mit Gewinn ab. Im Vermögensplan ist nach wie vor für 2019 der Neubau eines Mehrzweckgebäudes mit 580 000 Euro veranschlagt.

Es sei für das Jahr 2019 mit einer Kreditaufnahme in Höhe von 622 000 Euro zu rechnen. In den Vorjahren eingeplante Kredite wurden nicht aufgenommen.

Info: Verschuldung

Die Kämmerei geht bei den Eigenbetrieben von einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1299 Euro (Vorjahr 1142 Euro) aus: für die Wasserwerke 326 Euro, für das Naherholungsgebiet Baggersee Schuttern 164 Euro, für die Abwasserbeseitigung 603 Euro, für die Fotovoltaikanlage 20 Euro und für Friesenheimer Bauland 185 Euro. Für 2019 ist mit einer Erhöhung der Abwassergebühr von zurzeit 1,60 Euro auf 1,80 Euro zu rechnen.