Der Ortschaftsrat Schuttern hofft, mit der Umgestaltung des Lindenplatzes in das ELR-Förderprogramm aufgenommen zu werden, das den ländlichen Raum im Fokus hat. Foto: Bohnert-Seidel

Ortschaftsrat: Schuttern will sich mit zwei Projekten fürs Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum bewerben

Schuttern - Schuttern will beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum mitmachen und Fördermittel für die Strukturentwicklung abgreifen. Förderschwerpunkte sollen die Umgestaltung des Lindenplatzes und eine gesicherte Ärzteversorgung werden.

Ziel des Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) ist es, den ländlichen Raum strukturell zu fördern. Förderfähig sind sowohl Projekte der Kommune als auch solche, die die Entstehung von privatem Wohnraum und die Innenentwicklung sowie Unternehmen und Vereine unterstützen. Bewerbungsschluss für den Förderzeitraum 2022 ist der Juli.

Der ELR-Fokus richtet sich auf alte Ortsgebiete, in denen Gebäude, die 1970 oder schon früher erbaut worden sind, in der Erhaltung gestärkt werden sollen. Umfassende Modernisierungen werden ebenso gefördert wie die Verbesserung des Wohnumfelds. Letztere stellt für Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf die Sanierung des Lindenplatzes dar, wie er in der Ortschaftsratssitzung Schuttern erklärte. Die Gestaltung umfasse die weitere Instandsetzung des Brunnens, die Erneuerung der Bodenplatten, ein neues Bushäuschens sowie eine barrierefreie Ausgestaltung der Bushaltestelle, um die sich die Gemeinde Friesenheim ohnehin kümmern muss.

Nicht aus dem Auge verlieren, will Kopf auch die Sicherung der Ärzteversorgung im Ortsteil Schuttern. Sybille Hurter vom Unternehmen Kommunalkonzept, die die Ortschaftsratssitzung begleitete, betonte, dass beide Maßnahmen stimmige Konzepte bedingen. Die Sanierung des Lindenplatzes wäre besonders geeignet als Maßnahme im Rahmen der Wohnumfeldumgestaltung.

Sowohl private als auch kommunale Projekte sind förderfähig

Ganz wichtig ist Ortschaftsrat Kopf die Einbeziehung der Bevölkerung in das ELR-Förderprogramm. Da das Programm flächendeckend greife, böten es auch Privatleuten, die Chance für Sanierungen.

Auch Guido Leberl (CDU) bewertete den Lindenplatz für förderungswürdig. Ziehe er jedoch das Gemeindeentwicklungskonzept in Betracht, erkenne er darin nicht eine oberste Priorität aus der Bürgerschaft. Nichtsdestotrotz müsse Schuttern die Chance beim Schopfe packen und bis zu 50 Prozent Zuschüsse für die Umgestaltung abgreifen, forderte er. Im Grunde liege längst eine Planung des Rats zur Umgestaltung vor. Zu berücksichtigen wäre hierbei jedoch noch die Buslinie.

CDU-Kollege Jürgen Silberer führte weitere mögliche ELR-Projekte an. Wichtig wäre ihm ein Fußweg zum Gewerbegebiet, eine Entlastung der Kruttenau sowie eine Brücke vom Baugebiet "Ober Rötle" über eine Brücke ins Dorf, damit für Familien mit Kinder ein gesicherter Fußweg möglich wäre. Sybille Hurter entgegnete, dass sich Straßen nur im Bereich der Wohnumfeldgestaltung wie am Lindenplatz realisieren ließen. Straßenerschließungsprojekte seien nicht Gegenstand des ELR-Programms.

Die Gemeinde lädt Privatleute zur Teilnahme am Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ein. Wer einen Umbau, eine Modernisierung, eine Erweiterung oder einen Neubau in der Innenentwicklung plant, dürfte Fördervoraussetzungen erfüllen. Flyer dazu liegen in den Rathäusern und Ortsverwaltungen aus. Die Anlaufstelle für sämtliche Anträge ist im Rathaus bei der Wirtschaftsförderung mit Julia Edel angesiedelt. "Wir hoffen auf viele Projekte aus der Bevölkerung", erklärte Bürgermeister Erik Weide.