Im Erdgeschoss des alten Klostergebäudes in Heiligenzell soll ein Büro für Integration eingerichtet werden. Foto: Bohnert-Seidel

Netzwerk Solidarität erhält Büro im Erdgeschoss. Großer Saal wird zum Gruppenraum

Heiligenzell - Die zukünftige Flächenverteilung im Erdgeschoss des ehemaligen Klostergebäudes ist geklärt. Im Erdgeschoss des imposanten Hauses, erbaut um 1850, soll ein Zentrum für Fragen der Integration eingerichtet werden.

Am Mittwochabend stellte Bauamtsleiter Markus Reinbold die mittelfristigen Überlegungen der Gemeinde vor. Es werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einerseits werden im Erdgeschoss eine zentrale Stelle für Integrationsbeauftragte, Mitarbeiter des Netzwerks Solidarität, Hausmeister sowie ein Versammlungsraum untergebracht und andererseits wird das Erdgeschoss nicht zur weiteren Unterbringung von Menschen bereitgestellt. Heiligenzell wird so zum zentralen Treffpunkt für Fragen der Integration.

"Eigentlich wollten wir mit der Ortsverwaltung ins Kloster", bemerkte Ortsvorsteher Gerold Eichhorn. Angedacht war ein direkter Bezug zu den neuen Bewohnern und ein Blick auf die Ordnung rund um das Gebäude. Allerdings kenne niemand die künftige politische Situation in den Ländern. Sollte sich die Lage in der Welt die kommenden Jahre beruhigen, gehöre die Frage der zentralen Unterbringung von Geflüchteten der Vergangenheit an.

Die Gemeindeverwaltung habe das Klostergebäude zwar gekauft, wird es je nach Entwicklung der Haushaltssituation wieder verkaufen. Eine Option, die sich die Gemeinde so offen hält.

Gemeinde schafft auch Hausmeisterstelle

Die mittelfristige Planung im Zeitraum von drei bis zehn Jahren sieht jetzt das Integrationsbüro vor. Der Ortschaftsrat zeigte sich mit der Lösung zufrieden und erteilte seine einstimmige Zustimmung. Nur wenn das Erdgeschoss belegt ist, könne davon ausgegangen werden, dass keine hochgradige Abnutzung geschehe, so Eichhorn. Über Mitarbeiter werde eine höhere Präsenz erreicht, um auf dem Gelände nach dem Rechten zu sehen. Viele Menschen setzen sich für die Integration der Geflüchteten ein, erklärte Markus Reinbold.

Neu geschaffen wurde die Stelle eines Integrationsbeauftragten, außerdem sei ein Integrationsmanager vom Kreis eingestellt. Die Vielzahl der Gebäude für die Unterbringung von Menschen habe die Gemeinde ebenfalls bewogen, eine Hausmeisterstelle einzurichten. Ein Büro für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Netzwerks Solidarität wird eingerichtet. Der bisherige große Saal der Schwestern, das ehemalige Esszimmer, soll für Gruppengespräche und Gruppenveranstaltungen genutzt werden. Große bauliche Veränderungen seien nicht erforderlich. In Leichtständerbauweise wird eine Wand zur Kirche sowie eine Absperrung zum Treppenhaus vorgenommen. Beide Maßnahmen ließen sich jederzeit zurückbauen. "Es wird eine sehr angenehme Situation für Ehrenamtliche und Hauptamtliche entstehen", so Reinbold.

Info: Die Belegung

Das sind die aktuellen Zahlen zur Unterbringung in Heiligenzell: Im Pfarrhaus sind zurzeit 16 Personen und im Kloster 14 Personen untergebracht. Hier wäre eine maximale Belegung mit 50 Personen möglich. Die Belegung ist abhängig von der derzeitigen Entwicklung und stagniert im Moment. Für das Jahr 2018 ist voraussichtlich für die gesamte Gemeinde mit der Zuweisung von nur einer Person zu rechnen.