Die Kindergartenbeiträge steigen in den Regelgruppen in Heiligenzell (Foto) und Oberweier. Dafür werden längere Betreuungszeiten geboten. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Betreuung: Gebühren in Heiligenzell und Oberweier werden erhöht / Längere Öffnungszeiten

Friesenheim - Der Gemeinderat Frieseneheim hat eine Beitragserhöhung für die Kindergärten Heiligenzell und Oberweier beschlossen. Der Bedarf nach längeren Öffnungszeiten fordert mehr Personal.

Der Bedarf an Kinderbetreuung steigt. Längere Öffnungszeiten werden von berufstätigen Eltern gewünscht. Die Kindergärten müssen nachziehen. Am Montagabend hat der Gemeinderat mehrheitlich seine Zustimmung für die geplanten Mehrausgaben in den Kindergärten gegeben. Verena Fuchs, Geschäftsführerin der Kindertageseinrichtungen der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim hat die geplanten Veränderungen im Einzelnen vorgestellt.

Von einer Beitragserhöhung sind die Kindergärten Heiligenzell und Oberweier betroffen. Dort ist der Bedarf an längeren Öffnungszeiten in der Regelgruppe gestiegen.

Eine Verlängerung der Öffnungszeit, in Heiligenzell von 31.25 auf 33.75 Wochenstunden und in Oberweier von 32,5 auf 35 Wochenstunden, führt zu einer Angleichung des Kindergartenbeitrags. Die überplanmäßigen Kosten für die Gemeinde liegen bei knapp 12000 Euro für 2019 und Folgejahre. Außerdem genehmigte der Gemeinderat die vorzeitige Einstellung von Personal für eine zusätzliche Gruppe in der Georg-Schreiber-Kindertagesstätte. Die überplanmäßigen Ausgaben liegen bei 4000 Euro.

Im Sommer 2019 wird die Kindergartenleiterin Viola Trademann in Schuttern in Rente gehen. Die neue Leitung soll im Juli bereits eingearbeitet werden. Die außerplanmäßigen Ausgaben liegen bei 4000 Euro. Erhöhter Bedarf in der Küche führt zu mehr Arbeitsstunden in Heiligenzell. Die Arbeitszeit der Küchenhilfe wird um 5 Stunden aufgestockt und erhöht die überplanmäßigen Ausgaben der Gemeinde um 3800 Euro im Jahr 2019.

Die Fraktionen im Gemeinderat stimmten rundweg der Erhöhung von Bedarf und Einstellung von Personal zu. Lediglich für die Erhöhung der Kindergartenbeiträge versagte Markus Rottler, SPD seine Zustimmung. "Was mir nicht gefällt, sind die Kindergartenbeiträge", so Rottler. Es gehe um 19 Kinder, deren Eltern die Früh- und Spätschicht wollen und 37 Eltern wären von der Beitragserhöhung betroffen, obwohl sie das Angebot nicht bräuchten. "Zwei Drittel sorgen dafür, dass die Beiträge steigen, ohne sie nutzen zu müssen. Das kommt einem Zwang gleich." Charlotte Schubnell, CDU erklärte: "In einem beispiellosen Kraftakt haben wir es geschafft, dass die Zahl der Krippenplätze von 35 auf 139 gestiegen ist." Sie mahnte an, dass Geld, das von Bund und Land versprochen wird, auch endlich in den Kommunen ankomme. Erhöhte Bedarfe in den Kindergärten führten bei der Gemeinde immer zur künftigen Mehrbelastung, gab Dietmar Kairies, GLU zu bedenken. Kairies erhofft sich die Akzeptanz von Eltern für die moderate Erhöhung der Elternbeiträge.

"Jetzt wäre wichtig, dass endlich auch mal Kohle fließt", betonte Bürgermeister Erik Weide in Richtung Bund und Land.

Info: So teuer wird es

Zum 1. März 2019 erhöhen sich die Beiträge für Regelgruppe St. Katharina mit 33,75 Stunden: Familie mit einem Kind 129 Euro (alt 119 Euro), Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 99 Euro (alt 91 Euro), mit drei Kindern 65 Euro (alt 61 Euro), mit vier und mehr Kindern 22 Euro (alt 20 Euro). Regelgruppe St. Michael mit 35 Stunden: Familie mit einem Kind 134 Euro (alt 124 Euro), Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 102 Euro (alt 95 Euro), mit drei Kindern 68 Euro (alt 63 Euro), mit vier und mehr Kindern 23 Euro (alt 21 Euro).