Nicht alle Schutterner kommen mit den freilaufenden Vierbeinern klar – der Vorfall war nicht der erste. Foto: Bohnert-Seidel

Quälerei: Zehn Monate alter Kater wird mit Luftgewehr angeschossen

Schuttern - Ein zehn Monate alter Kater ist am Sonntag von einem Luftgewehr mit Diabolo-Projektil angeschossen worden. Das Tier wurde notoperiert und ist am Dienstag seinen Verletzungen erlegen. Die Bewohner in Schuttern im Bereich um die Goldgasse sind beunruhigt – insbesondere all jene, die eine Katze besitzen.

"Am Sonntagmittag ist der Kater um 14.30 Uhr nach Hause gekommen. Dass es sich um eine Schussverletzung handelt, war unserem Kater zu diesem Zeitpunkt nicht anzumerken", sagt Besitzerin Sonja Sommerhalter. Erst Röntgenaufnahmen beim Tierarzt hätten die bittere Erkenntnis zutage gebracht. Der Kater wurde in Schuttern mit einem Luftgewehr angeschossen. Die Kugel habe zwar die Organe nur geschrammt, trotzdem ist das Tier an den Entzündungen und dem damit verbundenen hohen Fieber verstorben.

Sommerhalter hat die Tat bei der Polizei zur Anzeige gebracht. "Dass es Menschen gibt, die so wenig Achtung vor dem Leben haben, ist ein grausamer Gedanke", sagt sie. Dass es sich bei dem Projektil um ein Diabolo-Geschoss handelt, habe ihr die Tierärztin mitgeteilt.

Der Schuss sei aus der Nähe gekommen. "Dass man diese Geschosse einfach so im Internet bestellen kann, ist unglaublich", so Sommerhalter. Sie habe ausgiebig recherchiert und sei fassungslos.

Besitzerin erstattet Anzeige, Polizei bittet um Hinweise

Entsetzt ist auch Desiree Henninger aus Friesenheim, die sich über die Initiative "Für alle Felle" für Tiere einsetzt.Immer wieder wird sie zu Rettungsaktionen gerufen oder bringt verletzte Tiere ins Tierheim. "Ich erkenne Parallelen zu einem Fall am 15. Dezember, als die Zeitungsausträgerin morgens um 2.30 Uhr eine Katze entdeckte, die mit einem Hinterlauf in einer Eisenfalle gefangen war", erzählt Henninger.

Diese Katze habe am Sandsteintrog in der Unterdorfstraße gelegen. Die Polizei wurde verständigt und das Tier ins Tierheim gebracht und dort versorgt. Der Kater habe sich beim verzweifelten Versuch, sich aus dem Fangeisen zu befreien, die Fangzähne gebrochen. Glücklicherweise ist er wieder wohlauf.

Beide Tierquälerei-Vorfälle in Schuttern waren nicht weit auseinander, weiß Henninger. Außerdem befindet sich in der Prinzenstraße ein sehr beliebter Spielplatz. Dass überhaupt in der Wohngegend geschossen wird, sei absolut nicht hinnehmbar. Hinweise zur Tat nimmt das Polizeirevier in Lahr unter Telefon 07821/27 70 entgegen.