Jugendreferent Andreas Pahlow (rechts) sitzt mit seinen hauptamtlichen Mitarbeitern zur Besprechung im Jugendbüro (von rechts): Alexander Stern, Fynn Pappe (neu FSJ) und Nicole Kopp. Es fehlt Elfriede Hurst. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Tätigkeitsbericht des Referenten Andreas Pahlow / Vorstellung des Konzepts zur Beteiligung

Der umfangreiche Bericht des Jugendreferenten Andreas Pahlow hat auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gestanden. Seiner vielfältigen Arbeit zollten alle Fraktionen Dank und Respekt.

Friesenheim. In das Tätigkeitsfeld des Jugendreferenten fallen die Betreuung der Jugendräume, die Suchtprävention, die allgemeine Beratung, aufsuchende Jugendarbeit an sozialen Treffpunkten in den Orten, die außerschulischen Bildungs- und Freizeitangebote, Integrationsarbeit und das Ferienprogramm. Dazu kommen besondere Projekte. Dafür, dass Andreas Pahlow nicht jeden neuen Treffpunkt in der Gemeinde persönlich kennt, zeigten die Ratsmitglieder daher Verständnis, als Alexander Weschle (CDU) auf die Weiherstraße zu sprechen kam. Die Jugend dürfe sich auf jeden Fall auf seinen Besuch freuen, sagte Pahlow.

Auffällig sei, dass immer mehr jüngere Kinder, im Alter von acht bis zehn Jahren, den Weg ins Jugendbüro und in die Jugendräume fänden, stellte Ute Beiser (FW) fest. Tatsächlich sei dies nicht nur ein Phänomen in Friesenheim, sondern eine Entwicklung, die auch Jugendreferenten in der angrenzenden Region feststellten.

Ein großes Thema der Jugendarbeit innerhalb der Gemeinde ist das Mitwirken der Ju gend an kommunalpolitischen Themen in Form von Jugendbeteiligungen, über ein Jugendforum oder ein Jugendhearing. Dieses Modell wird in Friesenheim seit einigen Jahren praktiziert, soll aber noch ausgebaut werden.

Ein unabhängiges Organ ist der Jugendclub, dem in der Regel gut 20 Jugendliche angehören. Sitzungen werden dort alle drei bis sechs Wochen anberaumt.

Ein Jugendgemeinderat, wie er in anderen Gemeinden vorhanden ist, wird in Friesenheim vonseiten der Jugendlichen nicht gewünscht. Sie möchten selbst wählen, zu welchen Themen sie von Rederecht und Mitbestimmung Gebrauch machen wollen.

Jugendgemeinderat ist nicht gewünscht

Kommunalpolitische Themen sind aber durchaus Bestandteil von Jugendclubsitzungen. Pahlow schlug die Einrichtung von Fraktionspaten sowie ein Antragsrecht gegenüber dem Gemeinderat vor. Außerdem sei vorstellbar, dass der Jugendclub Mitglieder für den Gemeinderat bestimme. Dabei wäre auch ein Rückgriff auf die bereits vorhandene Einrichtung der Schülermitverwaltung am Bildungszentrum denkbar. Mit klarer Mehrheit stehe der Jugendclub selbst für das bisherige Verfahren. Im Verzicht auf einen Ju gendgemeinderat sieht Bürgermeister Erik Weide den Nachteil, dass nicht die breite Masse der Jugend beteiligt ist.

Grundsätzlich zeigten sich aber alle Fraktionen von den Ausführungen und Vorschlägen des Jugendreferenten begeistert. Letztlich gehe es darum, die Jugend für kommunalpolitische Themen und zum Mitwirken an politischen Prozessen anzuregen.

Diskussionen gab es um die Definition von "Jugendlichen". Statt der Angabe "von 14 bis 25 Jahre" wünschten sich die Ratsmitglieder die Altersgrenze auf 21 Jahre abgesenkt. Rechtlich gelten als "Jugendliche" Menschen, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind. Viele Räte wünschten sich darüber hinaus Mitglieder des Jugendclubs als regelmäßige Teilnehmer der Gemeinderatssitzungen. "Erfahrungsgemäß sind nicht alle Themen spannend für sie", wandte Pahlow ein.