Thomas Uhlendahl (stehend) koordinierte die Bürgerwerkstatt im Schlössle in Heiligenzell, bei der die Bürger ihre Wünsche, Ideen und Anregungen für den Ort diskutierten und priorisierten. Foto: Bohnert-Seidel

Heiligenzeller formulieren gemeinsam viele Ideen und Ziele. Konstruktive Zusammenarbeit.

Heiligenzell - Die Heiligenzeller wollen aktiv die Zukunft ihres Ortes mitgestalten – und haben eine Bürgerwerkstatt veranstaltet. Hintergrund ist ein Gemeindeentwicklungskonzept, das auf den Weg gebracht werden soll, um Förderprogramme von Land und Bund zu nutzen.

Wünsche, Anregungen, Visionen und Ideen: Premiere feierte die Bürgerwerkstatt im kleinsten Ortsteils Friesenheims, in Heiligenzell, alle weiteren Ortsteile werden noch folgen. Zur Unterstützung und Begleitung ist Thomas Uhlendahl vom Büro für Mediation, Moderation, Coaching und Training gekommen. Aufgeteilt in unterschiedliche Themenfelder erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam Ideen für ein zukunftsorientiertes Heiligenzell.

Ortsvorsteherin Brigitta Schrempp freute sich über die konstruktive Zusammenarbeit. Sieben Stunden haben sich 42 Bürger zusammengesetzt, über Ideen und Visionen gesprochen, erkannt, was im Ort weniger gut läuft, aber auch klar priorisierte Ziele formuliert. "Ein wirklich positiver Tag für Heiligenzell. Als Bürgerschaft zeigen wir dem Gemeinderat einen Weg auf, wohin wir wollen", erklärte Schrempp.

Ganz klar heraus kristallisierte sich der Wunsch der Heiligenzeller zum Erhalt des Josefshauses als Bürgertreffpunkt. Dicht gefolgt von einer engeren Taktung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Im Raum steht zudem der Wunsch nach einer Mehrzweckhalle auf dem neuen Klosterareal in Heiligenzell. Als Finanzierungsmodell wurde der Verkauf eines anderen Gebäudes oder Grundstücks in den Raum gestellt.

Online-Jobbörse für Friesenheimer Firmen

Formuliert wurde auch die Idee, das Josefshaus umzunutzen als Begegnungsstätte für Jugend und Senioren, als Raum für die Schülerbetreuung sowie als Kulturstätte. Bezahlbarer Wohnraum wird auch in Heiligenzell verlangt. Familiengerechte Preise sollten demnach bei der Ausweisung von Baugrund auf dem Klosterareal folgen. Binnen kürzester Zeit ließe sich wohl eine Online-Jobbörse für die Friesenheimer Firmen auf der Homepage der Gemeinde Friesenheim einrichten. Verpflichtende Umweltmaßnahmen für Kindergarten und Schule sollen folgen.

Die gegenseitige Unterstützung von Vereinen funktioniere zwar in Heiligenzell, dürfte aber wohl laut Bürgerwerkstatt noch etwas intensiver sein. Probleme bei der Unterbringung von Materialien für Feste und Feiern hätten viele, weshalb ein gemeinsamer Unterstellplatz für alle von Vorteil wäre.

Gewünscht wird zudem ein multifunktionaler Treffpunkt für die Heiligenzeller Jugend sowie eine Sanierung der Grundschule im Hinblick auf Barrierefreiheit und Inklusion. Sorge bereitet den Heiligenzellern die künftige allgemeinärztliche Versorgung. Eher im Mittelfeld anzusiedeln wäre die Ausweisung von Gewerbegebieten in Friesenheim.

Schlusslichter der Bürgerwerkstatt in Heiligenzell waren ein transparenter Katastrophenschutz, der wohl schon in Arbeit sei, sowie die Angleichung der Gewerbesteuer um die Inflationsrate. Weniger wichtig erschien der Ausbau des Internets.

Die nächsten Termine der Bürgerwerkstatt

Friesenheim: 26. Oktober von 10 bis 17 Uhr in der Sternenberghalle

Schuttern: 9. November von 10 bis 17 Uhr, Offohalle

Friesenheim (Jugendbeteiligung): 15. November von 15 bis 19 Uhr, Sternenberghalle Oberweier: 23. November von 10 bis 17 Uhr in der Waldmattenhalle Oberschopfheim: 7. Dezember von 10 bis 17 Uhr in der Auberghalle

Vorstellung des Gemeindeentwicklungskonzepts ist am 22. Januar 2020.