Schutterns Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf (von links), die Initiatoren des Draistags, Gerhard Silberer und Helmut Schönberger, sowie Ekkehard Klem zeigen historische Abbildungen rund um Karl von Drais und seine Zeit in Schuttern. Foto: Bohnert-Seidel

Vielfältiges Programm zum Draistag am 30. April / Ausstellung und Vortrag über den Erfinder

Die Erfindung des Fahrrads vor 200 Jahren wird offiziell am 30. April gefeiert. In Schuttern findet zu Ehren des Laufrad-Erfinders Karl von Drais ein ganzer Aktionstag statt, zu dem neben Radlern auch Fußgänger und sogar Autofahrer eingeladen sind.

Schuttern. Drais hat von 1808 bis 1810 in Schuttern gewirkt. 1817 stellte er das von ihm entwickelte Zweirad vor (siehe Info). Anlass genug, in Schuttern den Geburtstag des Fahrrads groß zu feiern. Initiatoren des ersten Draistags sind Gerhard Silberer und Helmut Schönberger vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club). Die Idee dazu kam ihnen nach eigenen Angaben beim Klostermahl im August vergangenen Jahres. Damals saßen beide an einem Tisch und die Ideen hätten nur so gesprudelt, so Silberer. "Selbstverständlich haben wir diesen Vorschlag zum Draistag freudig aufgenommen", sagte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf am Mittwochabend bei der Vorstellung des Programms.

Eine große Helferschar kümmert sich um das Gelingen des Fests. Mit im Boot ist der Radsportclub Friesenheim, der eine umfangreiche Ausstellung rund um das Fahrrad zeigen wird – von der Draisine bis zum topaktuellen Carbonrad. Ergänzt wird die Ausstellung mit Laufmaschinen, die die Besucher selbst ausprobieren könne. Der Festtag beginnt um 10 Uhr mit einem Frühstück in der Offohalle sowie musikalischer Unterhaltung mit den "Filterländern". Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Verkehrsminister Winfried Hermann.

Historischer Verein will Karl von Drais dauerhaft würdigen

Ab 11 Uhr steht das ehemalige Reichskloster, seine Ausgrabungen, der Pfarrgarten sowie das Informationszentrum des Historischen Vereins Schuttern den Gästen offen, erläuterte Kopf. Ab 12.30 Uhr referiert Heimatforscher Ekkehard Klem über die Biografie und neuen Erkenntnissen zu Karl Friedrich von Drais in der Offohalle. Ab 13 Uhr ist eine Fahrradsegnung vor der Klosterkirche mit Pfarrer Steffen Jelic geplant.

Während des gesamten Vormittags und Mittags bewirtet die Vereinsgemeinschaft Schuttern die Gäste. Die Einnahmen daraus sollen einem guten Zweck zufließen, so Kopf. Nicht nur die beiden Kirchengemeinden sollen zu gleichen Teilen mit einer Spende bedacht werden, sondern auch der Historische Verein.

Künftig soll Drais im Informationszentrum eine repräsentative Würdigung erfahren. Klem hob die große Bedeutung des Erfinders hervor und warb um Unterstützung für das Informationszentrum.

Gegen 14 Uhr wird zur großen Abfahrt von der Offohalle nach Offenburg ins Ritterhaus zur Besichtigung eines Kurbelvelozipeds von 1870 aufgerufen. "Eingeladen sind alle – ob mit Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto", sagte Silberer. Gäste aus dem gesamten Umland werden erwartet.

INFO

Karl von Drais

Karl Freiherr von Drais lebte von 1785 bis 1851. Nach dem Studium der Baukunst, Landwirtschaft und Physik war er von 1808 bis 1810 Forstinspektor in Schuttern. In der Folge konzentrierte er sich auf das Erfinden. 1817 erfand er mit der Draisine den Vorläufer des Fahrrads.